„Ich sollte ihn professionalisieren – meinen Handel mit Euro-Paletten. Ich bin da so hineingeraten.“

Ich bin im Stress. Hier klingelt mein Handy, da ploppt eine neue Nachricht in meinem E-Mail-Ordner auf. Ich sollte ihn professionalisieren – meinen Handel mit Euro-Paletten. Ich bin da so hineingeraten. Aus der Not heraus. Vor zwei Jahren sind wir in unser neues Haus eingezogen. Es wurde viel geliefert: Dachziegel, eine Badewanne, Zaunelemente. Und jedes Mal befand sich die Ware auf Euro-Paletten. Sperrigen Paletten aus Holz. In unserem Garten türmten sich die Dinger, und ich wollte sie einfach nur loswerden. Klar, man kann aus ihnen schöne Dinge zimmern: Blumenkästen, Gartensofas, Wandregale. Das ist echt angesagt momentan. Aber ich hatte die Paletten satt, weil sie schon so lange in unserem Garten rumstanden und im Begriff waren, durch Wind und Wetter zu verrotten. Also schrieb ich eine Anzeige und stellte die Paletten ins Internet. „Euro-Paletten zu verschenken“, schrieb ich nur. Die Resonanz war riesig! Etliche Leute aus meinem Ort und der Umgebung wollten die Paletten abholen. Jetzt, auf der Stelle: „Ich wohne um die Ecke und wäre in Sekundenschnelle bei dir“, schrieb ein Mann. Letztlich hatte ich Probleme, alle Interessenten zu bedienen. Und das, obwohl ich mir weitere Paletten bei den Nachbarn beschaffte. Der Handel ist anstrengend. Wahrlich kräftezehrend.