„Am Frühstückstisch erwartet dich eine bräunlich-grüne Plörre mit irgendetwas Flockigem obendrauf.“

Jacqueline Carewicz rät: Seien Sie aufgeschlossen für Neues! Es lohnt sich.

Sie hat sich durchgesetzt. Seit einer Woche thront ein anmaßend raumgreifender Wirbelwind mit höllisch scharfen Klingen inmitten der heimischen Küche. Seither kann sie es kaum abwarten, morgens aus den Federn zu hüpfen, den halben Obstkorb und das Gemüsefach abzuernten und das teure Hochleistungsgerät auf Touren zu bringen. 35.000 Umdrehungen in der Minute: Grrrrrrrrrrrrrrr, Grrrrrrrrrrgrrrrrrrrr! Dann das große Finale: Grrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr. 80 Dezibel. Mindestens. Das geht durch Mark und Bein, durch Hauswände. Da hörst du morgens nicht mal mehr den Wecker. Hast sowieso wenig Lust, die mollige Bettenburg zu verlassen, weil dich unten der Smoothie des Grauens erwartet. Marke „All in“ – wie am Pokertisch. Vermutlich hat sie die halbe Nacht komponiert: Rosenkohl-Himbeere-Lebertran oder Leinsamen-Handkäse-Jutesack. Am Frühstückstisch erwartet dich eine bräunlich-grüne Plörre mit irgendetwas Flockigem obendrauf. Sie hebt das Glas prostet dir aufmunternd zu und haut das Zeug in einem Zug weg. Kopf in Nacken, nicht lang schnacken. Dann sprintet sie los, zwitschert, tiriliert, wirbelt. Strahlend, glücklich, energiegeladen. Den ganzen Tag. Kaum zu bremsen, das Weib. War da noch irgendwas anderes im Glas? Kann Rosenkohlhimbeerschmadder eine derart berauschende Wirkung entfalten? Hm. Vielleicht solltest du wenigstens mal nippen…