„Schnauf. Voll. Schnauf. Anstrengend. Schnauf.“

Als der Schnee unser Dorf zu einem Wintersportort aufpimpte und man auf dem benachbarten Acker ein Langlaufleistungszentrum hätte einrichten können, wollte auch ich raus und rein in die Loipe. Die Jungs blickten freundlich befremdet als ich meinen zugegebenermaßen etwas oldschool aufgekratzt geratenen Werbespot-Monolog für diesen Ausdauersport flächendeckend ins wohlig warme Wohnzimmer rieseln ließ. Wie das denn gehen solle. So ohne Berg.

Und folglich ohne Talfahrt. Fragten sie. Wer wollte es ihnen verdenken, sie kennen halt nur Abfahrtsski in den Alpen. Weil der Schnee vor unserer Haustür schon mal weg sein kann, wenn man sich vom Mittagsschlaf aufrappelt, verkniff ich mir selbigen und verwarf auch das Abspielen von Youtube-Erklärvideos.

Wir liefen einfach los. Also ich lief, blieb stehen, redete von ArmBeinKoordination, Gleitphase, Rhythmus, Fußabstoßtechnik, lief wieder, blieb wieder stehen. Ich mutierte zum Erklärvideo. Die Jungs gingen eher. Stakselten und fuchtelten. Kamen nicht recht vom Fleck. „Wie denn auch. Ohne Berg. Und ohne Talfahrt“, ächzten sie. Schnauf. Voll. Schnauf. Anstrengend. Schnauf. Und überhaupt: Macht man das nicht eigentlich mit Gewehr? Hier brach ich ab. Setzte auf einen zweiten Versuch. Dann kam gestern der Frühling. Vielleicht besser so.