“Vielleicht schieben Sie ihr beim Frühstück mal unauffällig die Zeitung rüber.“

Eines der tragischen Missverständnisse sorgt seit Generationen für Enttäuschung, Frustration und Streit. Und warum das alles? Weil sie nicht sagt, was sie meint, und er nicht versteht, was sie will. Meine Herren! Ihnen bleibt aber auch nichts erspart. Vermutlich wäre viel gewonnen, wenn Madame beim Reden öfter mal den Konjunktiv wegließe. (Ups, da war er schon wieder!) Sie kennen das: „Man müsste mal wieder…“, „Wir könnten doch auch…“ oder „Sollte man nicht gelegentlich…?“

Sie ist offenbar von dieser utopischen Vorstellung beseelt, ihr Herzallerliebster, ihr Kollege, ihr Boss, na eben Männer in ihrem Umfeld, seien willens und fähig, aus akribisch versteckten Botschaften den eigentlichen Kern herauszuhören. Ulkig, nicht? Naja, vielleicht schieben Sie ihr beim Frühstück mal unauffällig die Zeitung rüber. Ich hätte da nämlich einen 1-a-Kommunikationstipp für Madame: Männer brauchen klare Ansagen. Oh nein, das ist gar nicht auf meinem Mist gewachsen. Ich bekam neulich so einen Ratgeber „Rhetorik für Frauen“ in die Finger und murmele nun unentwegt dieses Mantra vor mich hin: „Ich spreche Klartext, sage deutlich, was ich will, rede nicht um den heißen Brei herum!“ Wir verstehen uns? Prima, dann wirkt’s ja schon…