„Durch die Panade also wird die Forelle so lecker.“

Die Müllerin scheint eine begnadete Fischköchin gewesen zu sein. Wenn man bedenkt, dass sie hervorragende Forellen auf den Tisch brachte oder Schollen oder Lachs oder auch Fischfilets. Aber – wer war die Müllerin? Etwa Frau Müller? Die Frau eines Müllers? Oder die Tochter des Müllers? Man weiß es nicht. Dass Müllerinnen Forellen gebraten haben werden liegt nahe. Von daher ist der Zusatz Müllerin schon mal nicht schlecht. Wenn wir nun überlegen, was der Müllerinnen Forelle so auszeichnet, dann ist es die knusperige Forellenhaut. Wie ist die der Müllerin wohl gelungen? Durch einen Küchentrick, nämlich durch das Mehl, in dem der Fisch gewendet worden ist, nachdem er durch ein aufgeschlagenes und gewürztes Ei gezogen worden ist. Und Mehl, das ahnt der Mensch, gibt es bei Müllers säckeweise. Durch die Panade also wird die Forelle so lecker. Es wäre nun ein Frevel, paniertes Schnitzel als Schnitzel nach Art der Müllerin zu nennen. Denn es geht ja auch um die Romantik dabei, wenn im Kopfkino der Müllerin aus dem Mühlteich die frischen Forellen gebracht werden und die gute Frau die frischen Fische zubereitet und zur Mittagsstunde Meister, Gesellen und Lehrlinge aus der klappernden Mühle zu Tisch ruft. Ach ja. Wie romantisch. Die Kopfkino-Filmmusik dazu schrieb Franz Schubert mit „Die schöne Müllerin“. Abgerundet wird das Forellenmenü im Übrigen mit einem guten Spätburgunder.