„Es ist echt geil, die Leute entschuldigen sich vor der Sprachnachricht für die Sprachnachricht. – per Sprachnachricht.“

Sprachnachrichten bei Whatsapp finde ich so sexy wie einen Handyakku mit fünf Prozent Restladung oder einen sich ewig drehenden Ladebalken. Zwei charmante Aspekte gibt es aber.

Wie sehr ich Sprachnachrichten hasse, habe ich in dieser Kolumne schon beschrieben. Nun liest das nicht jeder meiner Kontakte, aber vielleicht habe ich es oft genug erwähnt, vielleicht ist es mittlerweile auch allgemeine Kultur: Wenn ich eine Sprachnachricht bekomme, dann entschuldigt sich der Absender als erstes. „Sorry für die Sprachnachricht, sitze grad im Auto und fahre“ oder „Tut mir leid, kein Bock mehr zu tippen“ oder „Bitte schlag mich nicht, aber muss schnell gehen grad, deswegen Sprachnachricht“.

Es ist echt geil, die Leute entschuldigen sich vor der Sprachnachricht für die Sprachnachricht – per Sprachnachricht. Und ich gestehe: Dann, und nur dann, finde ich es okay und bin niemandem böse. Ausnahme: Die Laberköppe, die dann nicht fertig werden. Wer nach 15 Sekunden nicht zum Punkt kommt, hat Pech. Wir sind ja nicht in der Kirche beim Gebet.

Der zweite charmante Punkt: Das Ende vieler Sprachnachrichten. Okay, es ist das Ende und das ist eh immer gut. Aber: Ohne das kommunikative Gegenüber sind viele mit der Verabschiedung überfordert. „So, ja, äh, also ja. Das wollte ich nur kurz sagen. Ähm, ja. Also...Tschüss dann, bis denn, machs gut, Ciao...“. Die Entschuldigung zu Beginn und das Gestammel am Ende: Das ist der Charme, der mich bei den meisten Sprachnachrichten vor cholerischen Anfällen bewahrt