Und so gesellte sich die Reinigung meiner Smartphone-Buchse auf die Liste „mit großer Lust Zeug irgendwo rauspulen“.

Meine Verlobte ist nicht zu beneiden, wenn man bedenkt, wieviel Trashtalk sie sich von mir anhören muss. Neulich saß ich in der Küche und sagte: „Das ist geiler als Popeln“. Angefangen hatte es mit meinem Auto.

Ich mag mein Auto, aber es ist alt und das Radio hat keine Bluetooth-Schnittstelle. Ich behelfe mir mit dem AUX-Eingang, mache das Auto quasi zum Kopfhörer. Mit dem neuen Handy musste ich umdisponieren, denn hier ist der Musikausgang über den USB-C-Anschluss geregelt, es gibt keine Klinke mehr. Mit einem Adapter kein Problem. Und USB-C ist super, denn man kann das USB-Kabel nicht mehr falsch rum reinstecken.

Nur irgendwann funktionierte es einfach nicht mehr. Da war morgens das Handy nicht geladen oder im Auto ging während der Fahrt einfach die Musik aus – Wackelkontakt. Beides schlimm und Grund für Wut. Und ich war ratlos. Erst half noch, den Stecker mit roher Gewalt reinzudrücken – aber das war irgendwann vorbei. Was tun? Einen Adapter kaufen, der Bluetooth in AUX übersetzt? Neues Smartphone? Neues Autoradio? Neues Auto? Mich der grauenhaften Radio-Musik ergeben?

Nein. Es dauerte zwar, aber ich kam dahinter, dass es am Dreck lag, der sich in der USB-C-Buchse gesammelt hatte, festgedrückt bei jedem Mal, wo ich das Kabel reinstecke. Da half keine Druckluft mehr. Aber eine Nähnadel, mit der ich die Buchse sauberpulte, jedes Stückchen Peke triumphierend in die Höhe haltend. So müssen sich Kinder fühlen, die besonders schönen Popel zutage befördert haben!

Und so gesellte sich die Reinigung meiner Smartphone-Buchse auf die Liste „mit großer Lust Zeug irgendwo rauspulen“. Spitzenreiter: Mit einem Q-Tip das Ohr bearbeiten. Soll man nicht machen, aber fühlt sich einfach zu geil an. Auch auf der Liste: Popeln. Und so kam es zu diesem Zitat. Was eigentlich gelogen war, denn in der Nase zu bohren ist mir zu ekelhaft. Aber so ist das beim Trashtalk: Der muss nicht immer stimmen.