Ob Schnaps oder Parfum – stell’ einen schönen Menschen dazu, und du verkaufst auch das gute Gefühl, der Sex-Appeal springe auf den Käufer über.

Prima! Putz- und Reinigungsmittel werden immer öfter mit emanzipierten, bärtigen jungen Männern beworben, die das Bad schrubben, Gläser polieren oder einfach mal tüchtig abstauben. Die Zeiten, in denen Tante Tilly geschundene Hausfrauenhände in Geschirrreiniger tunkte (Kreischalarm: „In Spülmittel???“ „Nein in Palmolive!!!“) sind passé. Eins aber funktioniert in der Werbung wie eh und je: Sex sells. Ob Schnaps oder Parfum – stell’ einen schönen Menschen in sexy Pose dazu, und du verkaufst nicht nur das Produkt, sondern auch das gute Gefühl, der Sex-Appeal springe direkt auf den Käufer über. Forscher der Stanford University haben übrigens mal untersucht, woher es kommt, dass Sex in der Werbung so gut funktioniert. Für ihr Experiment rekrutierten sie ein atemberaubendes Makaken-Weibchen, um die Reaktionen männlicher Artgenossen auf bekannte Marken wie Pizza Hut oder Adidas zu testen. Zehn der pfiffigen kleinen Affen-Männchen waren zuvor darauf trainiert worden, auf einen Bildschirm zu tippen, auf dem die Marken mit und ohne die Affen-Lady präsentiert wurden. Den Rest können Sie sich sicher denken... Kein Wunder, also dass das sauteure Eau de Toilette mit herber Moschusochsen-Note weggeht wie warme Semmeln, nur weil sich im Werbeclip zwei wunderschöne Damen um einen makellosen Männermodelkörper winden. Verbuchen wir diese kleine menschliche Schwäche einfach wieder einmal als evolutionäres Erbe unserer Vorfahren.