„Der Kopf dröhnte vom Haarreif, die Zinken kratzten den ganzen Tag auf der Kopfhaut.“

Vor knapp 30 Tagen schrieb ich an dieser Stelle, dass ich innerhalb von 30 Tagen einen Spagat lernen will – das hat leider nicht geklappt. Mein Durchhaltevermögen war allerhöchstens mäßig, und schließlich gab ich auf.

Stattdessen arbeitete ich anderweitig an meinem Körper und blondierte meine Haare. Einmal. Zweimal. Das Ergebnis war genauso wenig zufriedenstellend wie die Spagat-Übungen, und nun sitze ich in der Blondier-Tinte. Meine Haare schimmern nicht – wie auf der Packung beschrieben – goldblond, sondern wasserstoff-gelb. Abhilfe verspreche ich mir von einem neuen alten Trend, der von meinem Färbeunfall ablenken soll: von einem Haarreif. In den 1990er-Jahren gehörte er genauso zu meinem Accessoire-Sortiment wie ein aufgesetzter Häkel-Kragen und war damals zwar angesagt, aber niemals wirklich schick. Der Kopf dröhnte vom Haarreif, die Zinken kratzten den ganzen Tag auf der Kopfhaut. Nun ist der Haarreif also wieder in Mode, und am modischsten sind offenbar die besonders breiten Modelle. Das kommt mir natürlich entgegen, denn je breiter der Haarreif ist, desto weniger kann mein Gegenüber von meinen blondierten Haaren erkennen. Allerdings, und darauf muss ich unbedingt achten: Frau trägt den Haarreif im Gegensatz zu früher nicht mehr vorne auf dem Kopf, sondern hinten auf der Kopfkrone. Es entstehe ein völlig neuer Look, heißt es. Naja, und den kann ich beileibe wirklich gut gebrauchen.