Ich hasse Telefonieren – eigentlich. Und nun? Corona verändert alles.

Habe ich mich an dieser Stelle nicht schon einmal darüber ausgelassen, wie sehr ich Telefonieren hasse? Wie mich Sprachnachrichten auf die Palme bringen? Ja, hab ich. Um Video-Telefonie ging es in dieser Kolumne hingegen noch nicht. Dass man sich das bei mir lieber nicht traut, war allen sowieso klar.

Und nun? Corona verändert alles. Ich sitze im Home Office, gehe an manchen Tagen gar nicht raus, an manchen nur für einen kurzen Spaziergang . Ich habe keine Kollegen um mich, kann keine Freunde treffen, sehe meine Familie nicht. Nun erwische ich mich dabei, wie ich einfach Leute per Videotelefonie anrufe. WhatsApp, Hangouts, Facetime – alles ist drin. Und auf Arbeit? Eine Videokonferenz ist mir hundert Mal lieber, als eine Telefonkonferenz (die auch ohne Corona schon grausam ist, aber dazu kommen wir ein andermal).

Ich sitze nun also mit dem Smartphone in der Hand da und lache meine Nichte an, quatsche mit meiner Mutter oder rede Unsinn mit dem besten Kumpel. Das ist bei weitem nicht so gut wie der persönliche Kontakt, es fehlt nachwievor der Großteil der nonverbalen Kommunikation. Aber es ist besser als nichts und es hilft, in der Isolation nicht irre zu werden.