Emoticons gibt es schon in Comics – wenn geflucht wird. Ausnahme: Tim und Struppi, wo Kapitän Haddock in klarer Wortgewalt herumfluchen darf.

Wer heute sauer ist, der nutzt ein Emoticon: das wutschnaubende oder auch das rotangelaufene. In Comics ist das schon lange das Stilmittel der Wahl: Wenn bei Lucky Luke die Figur Calamity Jane wüst fluchend einen ganzen Indianerstamm vertreibt, dann nicht mit Worten: Das schmutzige Mundwerk äußert sich als Ansammlung von in die Sprechblase gezeichneten Schädeln, Blitzen, kleinen Bomben und anderen Fluch-Synonymen.

Wiederum anders: Tim und Struppi. Da durfte Kapitän Haddock in klarer Wortgewalt herumfluchen. Schon als Kind meine Lieblingsbeschimpfung: Pestbeule. Weitere Stilblüten: Saufeule, Ikonoklast, Höllenbratschen, Kürbisgeist. Zwei hatte Haddock immer parat: „Hunderttausend heulende Höllenhunde“, sowie „Hagel und Granaten!“. Zumindest letzteres hätte sich zeichnerisch leicht umsetzen lassen. In Emoticons wiederum nicht so. Ich werde dennoch versuchen, es wieder in meinen Wortschatz zu integrieren.