„So entstehen mitunter nicht nur innige Freundschaften, sondern auch machtvolle Seilschaften.“

Raucher sind auch irgendwie arme Hunde. Vom Zeitgeist geächtet, müssen sie auf Partys oder im Job bei Wind und Wetter vor die Tür und dürfen erst wieder rein, wenn sie einigermaßen ausgelüftet sind. Andererseits hat sich, während drinnen arglos weitergefeiert beziehungsweise -gearbeitet wird, im kühlen, blaudunstigen Draußen bereits so manch’ intime Komplizenschaft angebahnt. Vereint im Bewusstsein, dass Paffen sehr ungesund und mittlerweile auch sehr uncool ist, schweißt der gemeinsam verzapfte Tabubruch die aus der Gemeinschaft der Vernunft Vertriebenen zusammen. So entstehen mitunter nicht nur innige Freundschaften, sondern auch machtvolle Seilschaften, die sogar Aufstiegschancen im Beruf verheißen. Zumindest, wenn du ein Kerl bist. Und wenn der Chef mitquarzt. Das ist wohl der Grund, weswegen Zoë Cullen von der Havard Business Scholl und Ricardo Perez-Truglia von der Universität in Kalifornien ihre Studie „The Old Boys’ Club“ betitelt haben. Anhand der Belegschaft einer asiatischen Großbank fanden die beiden Ökonomen nämlich heraus, dass vor allem Männer-Karrieren maßgeblich von der Zugehörigkeit zu firmeninternen Cliquen, eben jenen Klubs der alten Jungs, abhängen. Danach können sich Aufstiegs- und Gehaltschancen beispielsweise um bis zu 20 Prozent erhöhen, wenn männliche Angestellte sich mit dem männlichen Vorgesetzten in die Raucherpause abseilen. Und Madame? Selbst wenn sie qualmt, bis die Feuerwehr ausrückt, bleibt ihr nur die ehrliche Arbeit.