Wer meint, Frieden halte Einzug in die komplizierte Mann-Frau-Beziehung, blendet eine Begleiterscheinung des Älterwerdens aus: die Wechseljahre.

Statistisch gesehen haben die meisten von uns die Lebensmitte überschritten. Heikles Thema? Oh ja! Nicht nur wegen der beschränkten Aussichten. Wer meint, nun halte Frieden Einzug in die komplizierte Mann-Frau-Beziehung, blendet eine Begleiterscheinung des Älterwerdens aus: die Wechseljahre, bei uns Meno-, bei Ihnen, meine Herren, Andropause, oft auch Midlife-Crisis genannt. Wie in der Pubertät handelt es sich um Übergangsphasen mit seltsamen Symptomen: etwa wenn Madame sich in aller Öffentlichkeit die Bluse vom Leib reißt (Leidenschaft? Nein, Hitzewelle!). Wenn sie schreit, kratzt, heult (aus heiterem Himmel) und nörgelt, nörgelt, nörgelt (Leidenschaft!). Wenn sich der Holde in enges Leder zwängt und fluchtartig zum Road-Trip in die Eifel aufbricht, wo er sich mit anderen Mittelalten in der Schwitzhütte trifft und rituelle Gesänge anstimmt (Selbstfindung). Wenn es im Rücken zwackt, im Knie zwickt, der ganze Körper aus dem Leim geht. Zum Heulen? Nicht unbedingt. Bedenken Sie, dass unsere genetische Ausstattung vor vielen tausend Jahren mit einer Haltbarkeit von 35 Jahren festgelegt wurde, weil man so alt eben werden musste, um Kinder großzuziehen und ihnen das Nötige beizubringen (Mammutjagen usw.). Danach hatte man seinen Zweck erfüllt, der Körper musste nicht mehr optimal funktionieren. So gesehen ist die zweite Lebenshälfte heute eine Art Bonuszeit. Machen Sie das Beste draus!