Wenn ich mich mal mitteilen möchte und grad kein angemessener Gesprächspartner in Sicht ist: Ich bin immer mit mir auf Augenhöhe.

Für den schwarzgewandeten Dark-Mode-Kolumnisten gehört eine gewisse Misanthropie zum guten Ton. Und wenn man sich viel im Netz herumtreibt, wo die Menschen im Schutze der Anonymität ihre ehrlichste Variante herauskehren, kommt auch der größte Menschenfreund ins Grübeln. Was sind die Nächte schön, in denen die Idioten schlafen und man mit sich allein ist.

Da kann man sich dann auch selbst Nachrichten schreiben. Das entspannt und ist zudem praktisch. Apps für Notizen gibt es viele, aber wenn ich Whatsapp sowieso jeden Tag mehrfach öffne, wieso dann nicht gleich dort Gedanken, Einkaufszettel, Kolumnenideen oder Witze notieren? Und so geht es: Sie erstellen eine Whatsappgruppe mit jemand anderem – und werfen denjenigen sofort wieder raus. Schon sind Sie mit sich allein. Einer meiner Mono-Chats heißt „Notizen an mich“, ist festgepinnt, und in wenigen Klicks erreichbar. Sind Notizen obsolet, dann lösche ich die Nachricht. So habe ich immer eine Übersicht über die wichtigen To-dos direkt oben im Messenger. Und wenn ich mich mal mitteilen möchte und grad kein angemessener Gesprächspartner in Sicht ist: Ich bin immer mit mir auf Augenhöhe.