„Für Madame kann der Garten eine Oase der Ruhe und Meditation sein.“

Das Glück ist grün. Manchmal. Ein Häufchen Erde, eine Harke, ein paar Blumenzwiebeln im Frühling – mehr braucht es nicht. Blütenfarben komponieren, an schwülen Sommerabenden die liebgewordenen Flachwurzler mit mütterlicher Güte (und Wasser) wässern. Der hypochondrischen Forsythie aufmunternd zureden: „Das wird schon wieder!“ Die divenhafte Robinie im Herbst mit gespielter Strenge ermahnen, sich ihres Blätterdachs gefälligst in einem Rutsch zu entledigen (oder sich eine andere Dumme zu suchen, die hier Tag für Tag den Mist wegräumt). Einfach nur herumstolzieren, Blütenblätter zählen oder Ameisen, mit den Händen durchs viel zu lange Gras wuscheln. Für Madame kann der Garten eine Oase der Ruhe und Meditation sein, ein mentales Kraftwerk aus Chlorophyll und Ackerkrume, bis... Bis ER die Scholle betritt und schweres Gerät aus der heimischen Rüstkammer wuchtet, um für Ordnung zu sorgen: den Rasenmäher, den Rasenkantenschneider, die Motorhacke, den Moosrupfer, den Häcksler, den Hochdruckreiniger, den Laubsauger... Wie Rambo steht er da: Kettensäge im Anschlag, Schutzbrille auf der Nase, sein beunruhigendes Lächeln im Gesicht. Na klar, er ist der Herrscher über all diese wundersamen Gartenmaschinen, denen zweifellos eine gewisse Gefährlichkeit innewohnt. Wie heißt es so schön: Das Glück hat viele Gesichter.