Madame Zebrafink steht auf knallrote Schnäbel, orangebraune Wangen und schwarze Bruststreifen.

Habe dann neulich doch in den jüngsten RTL-Kuppeltrash „Temptation Island“ gezappt. Schließlich willst du, falls erforderlich, sachkundig mitätzen können - über vier bekloppte Pärchen, die sich zwei Wochen trennen und auf einer paradiesischen Insel in zwei Villen ziehen, wo elf ebenso bekloppte, wenn auch ziemlich sexy Singles sich abmühen, die Vergebenen aufs Kreuz zu legen. Der Schmonzes funktioniert nach bewährtem Peepshow-Prinzip von „Bachelor“, „Schwiegertochter gesucht“ und so weiter. Nur diesmal lockt der Seitensprung... Um das Geheimnis der ewigen Versuchung an dieser Stelle ernsthaft unter die Lupe zu nehmen, schalten wir die Glotze ab und widmen uns stattdessen folgender kleiner Tiergeschichte: Vor gar nicht allzu langer Zeit wurden ein paar nichtsahnende Zebrafinkenweibchen nämlich nicht nur wegen ihrer Schwäche für herausgeputzte Gockel ganz gemein vorgeführt. Madame Zebrafink steht auf knallrote Schnäbel, orangebraune Wangen und schwarze Bruststreifen. Weil Forscher der Uni Siegen testen wollten, ob sich die Finkenattraktivität noch steigern lässt, verpassten sie einigen Vogelherren nun rote Hütchen. Und? Nichts! Die Vogeldamen zeigten den aufgedonnerten Finken die kalte Schulter. Wurde Madame jedoch ein Käfig gezeigt, in dem sich ein Hütchenfink in Gesellschaft einer anderen Braut befand, änderte sich ihre Präferenz schlagartig. Nach dem Motto: Wenn andere drauf stehen, will ich ihn auch. Tja, so verzwickt einfach ist das manchmal mit der Lust und mit der Liebe...