Trinkt er zum Essen Wein, Bier oder sonst etwas mit Alkohol, ist er im günstigsten Fall angetrunken.

An und für sich ist die Vorsilbe „an“ recht unscheinbar. In kulinarischen Zusammenhängen allerdings kommt ihr einige Bedeutung zu, und das in vielfältiger Hinsicht. Denken wir beispielsweise ans Anbraten. Da wird ein Stück rohes Fleisch kurzzeitig von beiden Seiten in heißes Fett gelegt, bis es so aussieht, als ob es gebraten sei. Weil es das aber nicht ist, ist es eben nur angebraten. Sind Soßen zu dünn, werden sie angedickt. Die Menge der Soße kann der Koch aber durch Angießen von Wasser oder Wein bestimmen. Man kann Bratensoße oder Salatdressing auch anrühren. Oder hat ein einst schlanker Mensch an Gewicht zugelegt – sichtbar am Bauch –, dann hat er sich einen Ranzen angefressen. Trinkt er zum Essen Wein, Bier oder sonst etwas mit Alkohol, ist er im günstigsten Fall angetrunken. Ist das Menü fertig, wird es angerichtet (früher nahm man dafür als Möbelstück die Anrichte). Später wird der Kuchen angeschnitten. Um Fisch auf den Tisch zu bekommen, der nicht aus dem Einkaufsmarkt stammt, muss man als Angler das Anangeln abwarten. Und wenn der Mensch alles angerührt und angerichtet hat, dann lädt er Freunde zum Angrillen ein. Das ist wohl das schönste Küchenwort, das der Mensch auch gern schon an einem sonnigen Februarwochenende hört.