Erst verstehst du die Ohrlöcher nicht und in ein paar Jahren verstehst du vielleicht am Überweisungsautomaten deiner Bank nur noch Bahnhof.

Ich finde mich eher lässig. Aber gelegentlich gönne ich mir schon mal die eine oder andere tantenhafte Meinung. „Wie sieht es denn hier aus!“, käme mir natürlich nie über die Lippen. Mir doch nicht! Aber so was in der Art . . .. Und, okay, es ist vielleicht auch eine Frage des Alters, wenn ich manchmal im Bus denke: „Muss dieses Ohrloch so gedehnt sein, dass ein Makakenäffchen sich darin bequem in den Schlaf schaukeln könnte?“ Ich drehe der Spießerin in mir dann innerlich ‘ne lange Nase und rufe ihr zu: „Jetzt mal schön lässig bleiben, Suziebaby.“ Denn es ist doch so: Erst verstehst du die Ohrlöcher nicht und in ein paar Jahren verstehst du vielleicht am Überweisungsautomaten deiner Bank nur noch Bahnhof. Das kann alles passieren, du glaubst es eben noch nicht, und dann auf einmal stellst du fest: du bist nicht mehr jung. Häckerst wie ein Idiot auf dem Automaten rum. Machst dich zum Affen. Also lässig bleiben, wenn das Kind offline ist. Offline in Neuseeland noch dazu. An Tag 4 begannen meine Lässigkeitsprinzipien zu bröckeln. Stalker seien im Vergleich zu mir harmlos, konstatierte der Gatte an Tag 5. Ich fand dann heraus, dass das Datenvolumen des Kindes aufgebraucht und er darob offline war. An Tag 6 pumpte sich dann sein Vater auf. Nicht etwa aus Sorge. Sehnsucht. Schmerz. Nö: Valentins Eintrag in der Fußballtippliste fehlte! Pah, bleib mal locker, Alter!