Der Braunkohl wird in der Zeit geerntet, in der früher auch die Schweine geschlachtet wurden.

Da wollte sich ein Gast aus England etwas Gutes aus der guten deutschen Küche gönnen und bestellte sich im Gasthof Braunkohl Kassler, Bregenwurst und Steeke. Der Gast aus England glaubte anfangs noch an einen Schreibfehler und lächelte milde darüber, dass in diesem Gasthaus Steak als Steeke auf der Speisekarte steht. Dann kam der Teller und dem Mann entfuhr es unwillkürlich „What … [hier müsste jetzt ein gotteslästerlicher Fluch stehen] … is this?“ Ja, mein Herr, das ist Steeke. Es besteht, wie der englische Gast etwas angewidert feststellte, aus Fett. „Warum tun die Deutschen das dem Kohl an?“, fragte er und wartet noch immer auf eine Antwort. Das, mein Herr, ist nämlich Tradition. Der Braunkohl wird in der Zeit geerntet, in der früher auch die Schweine geschlachtet wurden. Steeke eignete sich nicht für die Wurstproduktion, weil es sich um Fleisch aus dem Halsbereich handelte, in den der Stich zum Ausbluten gesetzt wurde. Man kann auch Wellfleisch sagen. Aber ob es das besser macht?