Wer sagt, dass Weihnachten nichts taugt als Familienfest, der hat von diesen Driving-home-for-christmas-Kitsch-Mutti-Sehnsüchten nichts begriffen.

Da ist er mal wieder zu Hause, der Student aus Göttingen, das ist nicht mehr so oft. Und wer sagt, dass Weihnachten nichts taugt als Familienfest, der hat von diesen Driving-home-for-christmas-Kitsch-Mutti-Sehnsüchten nichts begriffen. Da glotzen wir Alten, Asche auf unser Haupt, zwischen zwei familiären Besuchen ein bisschen jenes feiertagsübliche süßliche Tutschiputschi-Weihnachts-Weichspülprogramm, und da läuft gerade „Tim Thaler“.

Kommt der Junge dazu und schnöselt: „Was is’n das nun wieder für’n grenzdebiler Kinderkram?“ Huldvoll duldsam setzt er sich dazu. Dann gerät er aber hinein in die Story. Als wir vor dem Schluss des Films aufbrechen müssen zu Wildschwein mit Klößen und Rotkohl, bärmelt er: „Das gucken wir aber unbedingt noch mal nach, wie Tim sein Lachen wieder gewinnt!“ Ich zerquetsche heimlich eine Träne und denke, dass wir nächstes Jahr unbedingt noch viel mehr lachen müssen in der Familie als sowieso schon.