Absurde neue Welt: Der Junge in Auckland ist besser im Bilde als ich in Braunschweig.

Zur Halbzeit schickte ich in tiefster Verzweiflung eine WhatsApp ans andere Ende der Weltkugel: „0:1. Grotte. Grausam.“ Sie war schon gesendet, als mir einfiel, dass in Neuseeland tiefe Nacht ist, wenn unsere Eintracht-Kicker sich nachmittags redlich der 4. Liga entgegenwursteln. Doch schon blinkte die Antwort auf: „Ich weiß. Verfolge Liveticker.“ Da stellt der Junge, der von morgens bis abends hart auf einer Kiwi-Plantage malocht, sich tatsächlich allen Ernstes den Wecker, um weit nach Mitternacht ein entfernt fußball-ähnliches Gewürge gegen Aalen (oder Ahlen?) nicht zu verpassen. Wahrlich, ich sage euch: Es gibt wohl wenig Fußballvereine, die solche Fans haben. Und was machen sie draus? Es ist zum Heulen. Gegen Schluss ein Hoffnungsschimmer. Ich muss los. Termin. Aber das wird ja jetzt wohl mal... Da blinkt’s wieder. Absurde neue Welt: Der Junge in Auckland ist besser im Bilde als ich in Braunschweig: Er schreibt: „2:2. Ende. Ich schlafe weiter.“ Das Beste, was er machen kann. Der Rest ist Schweigen.