In den USA ist „patzer“ ein Fachwort, das einzig dem vor sich hin stümpernden Schachspieler vorbehalten ist.

Ob ich diesen Text verpatze? Mal gucken. Aber ich mag das Wort „patzen“. Es reimt sich so hübsch auf schmatzende Katzen mit Tatzen, die kratzen. Zudem gehört „the patzer“ in die Kategorie „blitzkrieg“, „sourkrout“, „kindergarten“ und „weltschmerz“, ist also eines der deutschen Wörter, die in Amerika Karriere gemacht haben. Das wurde mir klar, als ich im Kommentar-Getümmel einer US-Schach-Website las, wie ein attackierter Teilnehmer einer erbitterten Kontroverse über das Wohl und Wehe eines bestimmten Zuges in einer bestimmten Eröffnung den pampigen Satz „I’m not a patzer!“ von sich schleuderte. Nun, wie fehlerhaft der Typ nun wirklich spielt, weiß ich nicht. Aber es stimmt, in den USA ist „patzer“ ein Fachwort, das einzig dem vor sich hin stümpernden Schachspieler vorbehalten ist. Nett, oder? Man freut sich doch, wenn die Reize unserer schönen Sprache sich auch anderswo entfalten. Weniger nett ist, dass mich selbst die Lektüre der zitierten Kontroverse nicht davon abgehalten hat, mit genau dieser Eröffnung mal wieder im Fernschach baden zu gehen...

Oh, wie schade! Ob sich hier mal wieder ein ganz, ganz armer Mann selbst sehr leid tut und getröstet werden muss? Yes. I’m a patzer. And I need some schmatzer!