Es handelt sich beim Konfekt um Kleingebäck und nicht um Konfektionsware. Dazu ist die Zunft der Schneider zu befragen.

Hin und wieder ist es an dieser Stelle schon mal berichtet worden, dass die Konditoren vor reichlich 300 Jahren die Feinde der Apotheker waren. Weil sie nämlich Wein verkauften, Liköre, Gesundheitsschokolade und – Konfekt. Wer heute eine Schachtel mit feinstem Konfekt verschenkt, weiß gar nicht, welch erbitterter Kampf damit verbunden ist. Konfekt leitet sich vom lateinischen Wort confectum her, was „das Zubereitete“ bedeutet. Was bereiteten die Apotheker zu? Medikamente selbstverständlich. Die berühmten bitteren Pillen überzogen sie mit Zucker – dragierten sie ­ – und halfen so den Patienten, gewissermaßen mit einem Leckerli wieder gesund zu werden. Das hat sich eigentlich bis heute erhalten. Nun kamen aber die Zuckerbäcker ins deutsche Land, zumeist aus der Schweiz. Die hatten auch den Umgang mit Zucker gelernt und ihre Zubereitungen waren wesentlich einfallsreicher und kunstvoller. Zu ihrem Konfekt gehörten kandierte Früchte, Marzipan, Petit Fours, Schokolade, Fondant und seit knapp 100 Jahren auch der Dominostein. Das wiederum war eine bittere Pille für die Apotheker, die diesem ungesunden Zeug gegenüberstanden. Es handelt sich beim Konfekt um Kleingebäck und nicht um Konfektionsware. Dazu ist die Zunft der Schneider zu befragen.