„Das ist ein mickriger Beitrag zur eigenen Emanzipation.“

Der Begriff „Elternzeit“ ist an sich schon mal schwachsinnig. Hat dieser wunderbare und zugleich nervenaufreibende Zustand des Elternseins nämlich erst mal begonnen, hört er nicht mehr auf. Man kennt das ja: kleine Kinder, kleine Sorgen, große Kinder und so weiter... Hierzulande bekommen Mama und Papa während der gesetzlichen „Elternzeit“ ein Jahr Geld vom Staat, wenn einer von beiden zu Hause bleibt. Nimmt der andere, meistens Papa, ebenfalls mindestens acht Wochen, erhöht sich der Anspruch auf 14 Monate. Glauben Sie nicht, meine Herren, ich würde Ihnen die kleine Auszeit vom Job nicht gönnen. Ich neide Ihnen auch nicht den ultralangen Familienurlaub im australischen Hinterland, den Ausbau des Kellergeschosses, die Katalogisierung Ihrer Motorjournale oder was Sie sich sonst so vorgenommen haben. Angesichts des Hypes um neue Super-Väter sowie der anhaltenden Lobeshymnen um Papas selbstlose, wenn auch bezahlte Arbeitspause, finde ich allerdings: Zwei Monate – weniger den Mühen des Alltags, als dem Reisen, Hobbys oder der Heimwerkelei gewidmet – sind ein ziemlich mickriger Beitrag zur eigenen Emanzipation. Ich bin der festen Überzeugung: Da geht noch mehr.