“Ich fand die Honigmilch nie sonderlich lecker; aber kaum hatte ich sie getrunken, schlummerte ich wohlig ein.“

Wenn ich früher nicht einschlafen konnte, trank ich eine Milch mit Honig – der Klassiker wohl vieler Eltern. Ich fand die Honigmilch nie sonderlich lecker; aber kaum hatte ich sie getrunken, schlummerte ich wohlig ein. Drei Jahrzehnte und viele Anglizismen später stoße ich wieder auf die Honigmilch, allerdings heißt sie jetzt anders: Moon Milk. Im Jahr 2018 ist es nicht einfach nur erwärmte Kuhmilch mit einem Teelöffel Honig darin; die Zutaten sind weitaus facettenreicher. Der Dürstende kann laut sogenannten Trendsettern verwenden: außer Kuhmilch auch Hafer-, Mandel- oder jedweden pflanzlichen Milchersatz. Fürs Aroma kommt außer Honig noch Zimt, Muskatnuss und Kardamom hinein. Indisches Basilikum, auch Tulsi genannt, und der chinesische Pilz Reishi wirkten zudem beruhigend, heißt es. Und noch eins: ein wenig Ashwagandha-Pulver hinzugeben, und die Honig-Zimt-Muskatnuss-Sonstwas-Milch ist fertig.

Ehrlich? Wenn meine Eltern meine Honigmilch so zusammengestellt hätten, wäre ich während der Zubereitungszeit wahrscheinlich schon eingeschlafen.