„Zuerst gefiel mir das. Aber nun geht es mir auf den Wecker.“

Vater und Tochter überqueren radelnd einen Fluss. Die Tochter: „Wie heißt der?“ Der Vater: „Ich glaube Schunter.“ Die Tochter: „Als ob.“

Ich kann es gut verstehen, wenn Ihnen diese Reaktion merkwürdig vorkommt. Für mich ist es Alltag. Meine Töchter, ihre Freundinnen, offenbar unzählige junge Leute benutzen die Wendung „Als ob“ in diversen Zusammenhängen exzessiv. Meinen Studien zufolge changiert die Bedeutung zwischen „Wirklich?“ und „Na, so was!“, zwischen „Du nun wieder…“ und „Kaum zu glauben“.

Zuerst gefiel mir das. „Als ob“, das ist schön sparsam und würzig. Auch den durch die Wendung gleichsam angetäuschten irrealen Konjunktiv finde ich eigentlich hübsch. Aber wie es so geht mit modischen Redensarten: Irgendwann gehen sie einem auf den Wecker. Und dann immer mehr. Und dann noch mehr. Ob die folgende eilig, aber liebevoll zusammen gereimte Bitte in meinem Umfeld dazu beiträgt, bald einen neuen Lieblingsspruch zu etablieren?

Als ob, als ob, als ob... Ich höre das nonstop. Auf Dauer wird’s zum Flop. Ihr sagt, ich wär’ ein Snob. Das ist nun mal mein Job. Ich fass’ mir an den Kopp. Und wünsche mir salopp: Bitte, bitte stoppt „Als ob“!