„Das Kind war am Mottotag vor dem Abitur Laa-Laa.“

Abiturienten lassen es auch vor der Reifeprüfung krachen. An den sogenannten Mottotagen verkleiden sich alle und sind einen langen Schultag lang komplett aus dem Häuschen. Man kann das albern finden. Aber immer nur die Nase rümpfen und dabei noch älter aussehen als sonst, trägt wenig zur Generationenverständigung bei. Dieses zugegeben etwas regressive Gemeinschaftserlebnis, diese grelle Gut-drauf-sein-Veranstaltung hat auch etwas Rührendes. Der Abschied steht schon vor der Tür wie ein griesgrämiger Gesell, und als gelte es sich dagegen aufzulehnen, dass sich die meisten trotz aller Freundschaftsbänder natürlich doch aus den Augen verlieren werden, dass von all den Wiedersehensfeiern in spätestens zwei Jahren die wenigsten stattfinden werden, feiern und herzen und umarmen und blödeln sie an diesen Tagen wie Kinder gegen die Endgültigkeit dieses Abschieds, gegen den Schubser ins Leben an. Ein Motto war Kindheitserinnerungen. Das Kind ging als Laa-Laa, eine Figur der Fernsehserie Teletubbies für Kleinkinder. Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, stand die bei mir und meinem Mann auf dem Index. Wir fanden sie gruselig, hatten vor der surrealen Welt fast ein bisschen Angst. „Ich habe die geliebt“, sagte der Junge nun. Wo hat er die bloß geguckt? Das muss ich mal klären, liebe Freunde . . . .