„Jeder isst so viel er kann – nur nicht seinen Nebenmann.“

Den Franzosen verdanken wir jede Menge. Unter anderem das Buffet beziehungsweise Büfett. Irgendwer kam im 17. Jahrhundert darauf, die Speisen zur Selbstbedienung auf einen Tisch oder eine Anrichte zu stellen. Von Napoleon erzählt man sich, dass er Büfetts ganz großartig fand und sie bei jeder Gelegenheit einem festlich gedeckten Tisch mit festgelegter Speisen-Folge vorzog. Möglicherweise haben sich aus dieser napoleonischen Vorliebe die Stehempfänge mit Fingerfood entwickelt.

Büfetts bergen den Vorteil, dass der Gast von Beginn an sehen kann, was es alles zu essen gibt, um erstens Appetit zu entwickeln und zweitens eine Auswahl zu treffen.

Ein Büfett wird so aufgebaut, dass der Gast zunächst Teller, Besteck und Serviette nehmen kann, um dann an den Speisen in der Reihenfolge Vorspeise, Hauptspeise und Dessert vorbei zu defilieren und sich nach Belieben oder Vorlieben zu bedienen.

Das kann sehr lange dauern, wenn der Vordermann oder die Vorderfrau bei der Auswahl sich lange nicht entscheiden kann oder bei der Befüllung des Tellers ungeschickt ist und unter lautem Lamento peinlich berührt mehrfach den eigenen Teller verfehlt.

Überholen ist verboten. Zwar darf man die Reihe an jeder Stelle verlassen. Völlig untersagt ist es aber, sich unter Vermeidung des Anstellens irgendwo mittendrin einzuordnen.

Der Tischspruch „Piep, piep, piep! Wir haben uns alle lieb. Jeder isst so viel er kann – nur nicht seinen Nebenmann. Und wir nehmen‘s ganz genau – auch nicht seine Nebenfrau“ gilt im Übrigen nicht als frühkindliche Vorbereitung aufs kalte/warme Büfett. Könnte aber hilfreich sein.