„Nimm es, Facebook, und zeige es der Welt.“

Facebook, du Nervensäge. Du hast gewonnen! Was? Ein Foto. Die Hartnäckigkeit, mit der das soziale Netzwerk versucht, mich zum Posten zu bewegen, hat meinen Widerstand brechen lassen. Beim ersten Mal war ich geschockt. Da guckten mich aus dem Newsstream heraus plötzlich die Kulleraugen meiner Tochter an. Nach dem Schreck und kurzen Zweifel an meiner Zurechnungsfähigkeit verstand ich: Ich hatte das Foto nicht veröffentlicht, Facebook schlägt mir lediglich vor, es zu posten. „Nur du kannst das sehen“, versprach es mir! Na ja, und Mark Zuckerberg samt Team, dachte ich. Immerhin greift Facebook hier gerade ungefragt auf meine Bilder zu. Dann lenkten mich bunte Herzchen und Sternchen von der aufkeimenden Wut ab. Damit kann man die vorgeschlagenen Bilder verzieren. Gestern nun gab ich meinen Widerstand auf: Die Kombination aus Facebooks Fotovorschlag und den Herzchen war einfach nur – hach, zum Dahinschmelzen. Also nimm es, Facebook, und zeige es der Welt. So intim und persönlich das Motiv auch sein mag: meinen abfotografierten Einkaufszettel samt Sternchen-Verzierung.