„Eintopf ist eine vollständige Mahlzeit, meist aus Hülsenfrüchten.“

Zum Stärketrinken hatte unsere oberfränkische Freundin eingeladen. Das ist ein alter Brauch zum 6. Januar, bei dem durch kräftiges Essen mit quellender Zutat, beispielsweise Linsen, dafür gesorgt wird, dass während des Jahres das Geld nicht ausgeht. Durch die Zuführung starken Bieres sollen Stärke und Kraft auf den Menschen übergehen. Nun, wir werden erleben, ob es in diesem Jahr klappt.

Aus den Linsen hatte unsere oberfränkische Freundin einen Eintopf zubereitet, den der größte Teil der niedersächsischen Gäste als Linsensuppe bezeichnete. Unermüdlich korrigierte die Gastgeberin in „Eintopf“. Bis jemand meinte, das sei doch völlig gleichgültig, es sei eh alles gleich.

Weit gefehlt. Eintopf, so erfahren wir, ist eine vollständige Mahlzeit, meist aus Hülsenfrüchten, Möhren, Kartoffeln und Wasser, dazu Fleisch. Der Name leitet sich logisch von der Zubereitungsart her: Alles kommt in einen Topf. Bei Küchenexperten gelten Eintöpfe als Unterart von Suppen.

Suppen haben ihren Namen vom niederdeutschen „supen“, das heutzutage „mit dem Löffel essen“ bedeutet. Damit wird seit dem 14. Jahrhundert der vornehme Charakter der Speise hervorgehoben, in der sich Zwiebeln, Käse, Spargel, Leberknödel oder Ochsenschwänze aufhalten können. Da haben wir’s.