„Willibald Alexis ist der Künstlername von Georg Wilhelm Heinrich Häring.“

Das war ein Heringsfischer-Dorf, dieses Heringsdorf, war sich der Freundeskreis einig. Und einer wusste, dass es da auch die Mitwirkung des späteren preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. gab, der den Namen angeblich vorgeschlagen hat. Als Gründer des Heringsdorfes gilt Georg Bernhard von Bülow. Aber es gibt noch jemanden, dem die Gründung des Dorfes zugeschrieben wird. Jemand, der wirklich Hering, beziehungsweise Häring hieß. Der Mann war Schriftsteller und ging in die Literaturwissenschaft als Begründer des realistischen historischen Romans: Willibald Alexis. Und wo, bitte, steckt da der Hering?, fragte der Freundeskreis. Willibald Alexis ist der Künstlername von Georg Wilhelm Heinrich Häring, der unbedingt vermeiden wollte, dass Witze über seinen Namen gemacht gemacht wurden. Wer kann das schon ertragen? Weil er nun des Lateinischen kundig war, schlug er mal rasch nach, wie die Lateiner den Hering nannten – „alex“. Und schon war der Herr Dichter aus dem Schneider. Und um an seinen Namen zu erinnern, gründete er ein Dorf, das er Heringsdorf nannte. Jedenfalls kolportierte Paul Fechter, Autor, Theater- und Kunstkritiker, diese Geschichte in seinem Standardwerk „Geschichte der deutschen Literatur“. Kaum zu glauben.