Helmstedt. Bei einem Polizeieinsatz in Helmstedt wurde einem Mann ins Bein geschossen. Nun sind neue Details zu dem Einsatz bekannt.

Nachdem am Donnerstagmorgen in Helmstedt ein Mann in einer Kleingartenanlage durch einen Polizisten angeschossen wurde, sind nun weitere Details bekannt. Wie die Staatsanwaltschaft Braunschweig auf Anfrage dieser Zeitung mitteilte, war der angeschossene Mann mit einer Machete bewaffnet. Zum Ablauf der Situation wollte sich die Staatsanwaltschaft noch nicht äußern. Weiteres, so ein Sprecher, werde aber in den nächsten Wochen zu erwarten sein.

Am Donnerstag war die Polizei zu einem Einsatz in der Kleingartenanlage am Magdeburger Tor in Helmstedt gerufen worden, nachdem Zeugen dort einen verdächtigen Mann gesehen hatten. Die gerufene Polizei stellte den Verdächtigen, der laut Polizei einen „gefährlichen Gegenstand“ mit sich führte. In Verlauf des Einsatzes schoss dann einer der Polizisten auf den Verdächtigen. Er traf ihn nach Polizeiangaben ins Bein, worauf der Verletzte überwältigt und ins Krankenhaus gebracht worden sei. Die genauen Umstände des Vorfalls sind noch nicht bekannt, die Polizeiinspektion Wolfsburg-Helmstedt will sich mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht zu dem Fall äußern

Lesen Sie auch aus Helmstedt:

Es gibt Hoffnung für das Café Förster in Helmstedt

Helmstedter Unternehmer droht die Abmahnfalle Google-Fonts

Kreis Helmstedt- Autofahrer fährt in Schöningen Jugendlichen an

Schüsse in Helmstedt: Gifhorn übernimmt die Ermittlungen

Die Ermittlungen dazu haben nun die Braunschweiger Staatsanwaltschaft und die Polizei Gifhorn übernommen. Warum ausgerechnet Letztere hierzu ermitteln soll, wurde seitens der Staatsanwaltschaft auf Anfrage nicht weiter erläutert. Die Behörde verwies lediglich auf das Neutralitätsgebot in Ermittlungsverfahren. Durch die eigenen Betroffenheit, sei das in der Inspektion Wolfsburg-Helmstedt nicht mehr gegeben. An dem Einsatz seien keine Beamten der Polizei Gifhorn beteiligt gewesen.

Abgeben wurde der Schuss mit einer Pistole SFP9 des Herstellers Heckler&Koch mit Kaliber 9 Millimeter. Die Waffe ist die Standardpistole der niedersächsischen Polizei und wird seit 2017 verwendet. Der Gebrauch von Schusswaffen durch die Polizei ist in Deutschland keine Seltenheit. Laut einer Erhebung von Prof. Dr. Clemens Lorei von der hessischen Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit, setzten Polizisten in ganz Deutschland ihre Waffe 2021 17.517 mal im Einsatzrahmen ein. Fast alle davon wurden auf Gegenstände oder Tiere abgefeuert. 159 davon richteten sich gegen Personen, von denen wiederum 50 Warnschüsse waren. 51 zielten direkt auf Menschen ab. Alle anderen zielten auf Gegenstände im Kontext mit Personen. Lorei bezieht sich auf Zahlen der Innenministerkonferenz und Deutschen Hochschule der Polizei.