Süpplingenburg. Die Amphibienschützer aus Süpplingenburg ziehen eine durchwachsene Bilanz und sehen den Klimawandel als Gefahr für die Kröten.

Der Klimawechsel mache sich massiv bei der Krötenwanderung bemerkbar und sei auch in dem Bereich deutlich ablesbar. Diese aktuelle Bilanz zieht die Initiative Amphibienschutz Süpplingenburg/Lutterspring laut einer Pressemitteilung.

Die Amphibieninitiative arbeitet an zwei Strecken mit zwei verschiedenen Habitaten und hat demnach eine sehr unterschiedliche Anzahl an geretteten Tieren aufzuweisen. Dennoch seien die Strecken in Süpplingenburg und Lutterspring bis 2020 in etwa gleich zu bewerten gewesen. Dann sei der große Einbruch gekommen – aber nur an der Strecke in Süpplingenburg, wie der Begründer der Initiative, Harald Herper, schreibt.

Sandteich in Süpplingenburg verliert permanent Wasser

Ein Teil der Initiative Amphibienschutz Süpplingenburg/Lutterspring, rechts Begründer Harald Herper. 
Ein Teil der Initiative Amphibienschutz Süpplingenburg/Lutterspring, rechts Begründer Harald Herper.  © Privat

Es habe sich die Frage gestellt, wie das geschehen könne, zumal die beiden Orte nicht sehr weit auseinander liegen. Die Initiative sei der Sache auf den Grund gegangen und zu der Erkenntnis gelangt, dass das geänderte Klima mit seiner Erwärmung ursächlich dafür sei. Eine Beobachtung, die auch an anderen Orten gemacht worden sei, wie der Süpplingenburger berichtet.

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So habe der Sandteich in Süpplingenburg in den vergangenen Jahren permanent Wasser verloren. Allerdings nicht nur im Teich selbst, sondern ebenfalls im gesamten Umfeld. Die Erde, die überwiegend aus Sandboden besteht, habe selbst nach „normalem“ Regen nur oberflächlich eine kleine Schicht mit Feuchtigkeit aufzuweisen. Darunter sei es absolut trocken.

Erdkröten vertrocknen

„Unsere Erdkröten wissen das natürlich nicht. Sie graben sich dort ein, wo es seit ewigen Zeiten am Feuchtesten ist, nämlich tief in der Erde. Dort verweilen sie dann – und vertrocknen“, beschreibt Herper die aus dem Wassermangel resultierenden Folgen. Völlig anders sehe es in Lutterspring aus, wo die Ausläufer des Elms zu finden sind: grüner, gesunder feuchter Wald, kleine Bäche, Moos.

Mit Ausnahme der Autos gebe es dort demnach keine Probleme für die Tiere, es sei sogar ein Zuwachs an Amphibien zu verzeichnen.

Amphibienschutz sucht weitere Helfer

Die ehrenamtlichen Amphibienfreunde werden trotz der Herausforderungen weiterhin im Einsatz bleiben. „Warten allein, dass die Menschheit vernünftig wird, wird nicht ausreichen“, findet Herper.

Die aktuell 30 Helfer reisen an aus dem gesamten Einzugsgebiet von Schöningen bis Bornum oder Uhry, „nur, um ein paar Kröten über die Straße zu tragen. Aber wir werden weiterhin massiv versuchen, jedes einzelne Tier vor den Autoreifen zu retten“, kündigt Harald Herper an und freut sich über weitere Helfer.

Wer sich engagieren möchte, kann sich bei Harald Herper in Süpplingenburg melden unter (05355) 1788 oder per Mail an harald.herper@t-online.de.