Helmstedt. Mehr Arbeitslose gibt es aufgrund der Corona-Krise im Kreis Helmstedt. Viele Arbeitnehmer sind in Kurzarbeit. Auszubildende werden gesucht.

Im Mai stieg die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Helmstedt erneut entgegen der üblichen saisonalen Entwicklung um 776 Personen oder 7,4 Prozent auf 11.312. Zum Agenturbezirk gehören die Landkreise Helmstedt und Gifhorn sowie die Stadt Wolfsburg. Im Vergleich zum Mai 2019 waren es 1497 beziehungsweise 15,3 Prozent mehr Arbeitslose, wie die Agentur für Arbeit am Mittwoch mitteilte. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,3 Prozent und damit 0,7 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau.

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Im Landkreis Helmstedt waren im Mai 3160 Menschen arbeitslos gemeldet, das waren 152 oder 5,1 Prozent mehr als im April und 263 beziehungsweise 9,1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote betrug 6,3 Prozent und damit 0,5 Prozentpunkte mehr als im Vorjahresmonat.

Seit dem Beginn des Beratungsjahres haben sich bis zum Mai im gesamten Agenturbezirk 1817 Bewerber um einen Ausbildungsplatz gemeldet. Das sind 259 oder 12,5 Prozent weniger als zum Vorjahreszeitpunkt. 1140 davon gelten derzeit noch als unversorgt. Derzeit sind der Agentur für Arbeit und den Jobcentern 2499 Ausbildungsplätze gemeldet. Das sind 298 oder 10,7 Prozent weniger als zum Vorjahreszeitpunkt. Als unbesetzt gelten davon noch 1833.

„Der erneute Anstieg der Arbeitslosigkeit ist im Wesentlichen auf die fehlenden Abgänge aus der Arbeitslosigkeit zurückzuführen sowie auf das reduzierte Angebot an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen. Es ist aber auch Licht am Horizont: Die umfassenden Unterstützungsmaßnahmen für den Arbeitsmarkt zeigen Wirkung, und auch der Blick auf den Zuwachs an offenen Arbeitsstellen im Mai lassen auf eine moderate Entwicklung im Juni hoffen“, wird Ulf Steinmann, Leiter der Agentur für Arbeit Helmstedt, in der Mitteilung zitiert.

Die meisten Arbeitslosmeldungen aus sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung in den Monaten April und Mai insgesamt kamen aus dem Handel (219), dem Bereich Verkehr und Lagerei (103), dem Gastgewerbe (152), der Arbeitnehmerüberlassung (294), dem verarbeitenden Gewerbe (148) und den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (164).

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Die Nachfrage nach Arbeitskräften habe sich im Mai positiver entwickelt als noch im Vormonat. Zwar verzeichne die Agentur für Arbeit derzeit mit einem Stellenbestand von 2618 vakanten Arbeitsstellen immer noch 572 Stellen weniger als im Vorjahresvergleich, jedoch habe sich der Zugang im Mai positiv entwickelt. So wurden 619 neue vakante Arbeitsstellen gemeldet und damit 311 oder 101 Prozent mehr als im April.

Bei der Kurzarbeit wegen der Corona-Krise sieht es im Kreis Helmstedt so aus: Es wurden für März und April insgesamt 604 geprüfte (endgültige) Anzeigen gezählt für insgesamt 7214 Personen. Die vorläufigen Zahlen für den Mai (Stichtag 27. Mai) zählen 35 Anzeigen für 444 Personen.

Bei den Anzeigen zu Kurzarbeit handele es sich jedoch um vorläufige Zahlen. Unternehmen können auch mehrfach erfasst sein, wenn sie für einzelne Betriebsteile unterschiedliche Kurzarbeit anmelden. Das könne zu Schwankungen in der Statistik führen. red