Lehre. Die Leiterin der Kindertagesstätte an der Feuerwehr in Lehre sieht die Chance, eigene Fachkräfte auszubilden. Es gibt Fördergeld.

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat in diesem Jahr ein Programm zur Förderung der Ausbildung für Fachpersonal in Kitas an der Start gebracht. Die „Fachkräfteoffensive für Erzieherinnen und Erzieher“ gilt laut Mitteilung der Gemeinde Lehre als ein erster Schritt, die bislang fünfjährige schulische Ausbildung in einen praxisintegrierten vergüteten Ausbildungsberuf in Kindertagesstätten umzuwandeln.

Schon seit langem werde eine Reform im Erziehungsbereich gefordert, heißt es weiter. Nun habe Ministerin Franziska Giffey dieses Angebot für die Ausbildungsphase 2019 bis 2022 gestaltet. Die Gemeinde Lehre hat laut der Mitteilung diese Möglichkeit genutzt und bekam die Förderung Mitte Juni genehmigt – allerdings mit der kurzen Beantragungsfrist bis 30. Juni.

Stephanie Deniz hatte zum richtigen Zeitpunkt in die Stellenausschreibungen geschaut und sich umgehend für einen Ausbildungsplatz in der Gemeinde Lehre beworben. Die Kita an der Feuerwehr bildet schon seit Jahren Sozialassistentinnen und Erzieherinnen in der nebenberuflichen Form aus. Die Leiterin der Kita, Sabine Behne, sieht in der praxisorientierten Ausbildung in den Kitas eine gute Chance: „Wir können so unsere eigenen Fachkräfte begleiten und ausbilden. Damit ist es uns möglich, die Qualifizierung mit zu gestalten. Und wir wissen genau über die inhaltliche Ausrichtung der Ausbildung Bescheid.“

Voraussetzung für die Ausbildung im Rahmen der Fachoffensive ist die abgeschlossene Ausbildung zur Sozialassistentin. Diese Grundlagen brachte Stephanie Deniz mit. Beginn der Ausbildung war am 1. August. „Der Ausbildungsgang ist ein tolles Angebot. Ich habe einen Schnuppertag in der Kita „An der Feuerwehr“ gemacht und mich dann gleich beworben. Für mich ist das eine sehr gute Möglichkeit, mich praxisnah zur Erzieherin qualifizieren zu können“, sagt die 41-Jährige. „Eine vergütete Ausbildung ermöglicht den Auszubildenden mehr Selbständigkeit. Mit den 1140 Euro brutto im ersten Ausbildungsjahr ist schon viel Gestaltungsraum gegeben“, sagt Gemeindebürgermeister Andreas Busch. red