Helmstedt. Im Bericht der Kohlekommission des Bundes taucht ein Dutzend zukunftsweisender Vorschläge für den Strukturwandel im Helmstedter Revier auf.

Doch wie viele Fördermillionen am Ende zur Verfügung stehen werden, um die Projektvorschläge umzusetzen, das muss in Verhandlungen mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) noch ausgehandelt werden. Am Tisch sitzen dabei auch die großen, noch aktiven Kohlereviere aus Nordrhein-Westfalen und Mitteldeutschland. „Die anderen Bundesländer sind jeweils durch ihren Ministerpräsidenten vertreten“, sagt Landrat Gerhard Radeck (CDU). „Insofern wäre es gut, wenn Stephan Weil die Sache für Niedersachsen und unser Revier in die Hand nehmen würde.“

Mit dem künftigen Beauftragten für das Helmstedter Revier, dem Braunschweiger Landesbeauftragten für Regionalentwicklung, Matthias Wunderling-Weilbier (SPD), habe er am Rande einer Veranstaltung ein erstes Gespräch führen können, so Radeck. „Wir müssen uns bald über die Art der Zusammenarbeit verständigen, denn wir haben ja keine Zeit zu verlieren“, meinte Radeck am Montag. Er hatte von Wunderling-Weilbiers Berufung zum Revierbeauftragten erst durch den Abschlussbericht der Kohlekommission erfahren. „Kein Grund, da einen Dissens hineinzudeuteln“, beschwichtigte Radeck.

Eine Sprecherin des niedersächsischen Umweltministeriums bestätigte am Montag auf Anfrage, dass Wunderling-Weilbier auf Vorschlag von Minister Olaf Lies (SPD) als Revierbeauftragter eingesetzt worden sei. Diese Maßnahme sei mit dem Kabinett besprochen und mit den Ressorts abgestimmt worden.

Zu einer öffentlich geäußerten Kritik der Helmstedter SPD-Ratsfraktion, Helmstedt sei im Abschlussbericht der Kommission mit zwölf Projekten erwähnt, das Lausitzer Revier hingegen mit 238, sagte Radeck: „Es kommt doch auf die Qualität der Vorschläge an, nicht auf die Quantität. In einem Zukunftspapier muss man doch nicht den Bau von Sporthallen auflisten.“

Radeck teilt die Sorge der SPD im Rat, dass Helmstedt bei der Förderung wegen seiner potenten Nachbarn Braunschweig und Wolfsburg strukturell nicht stärker eingestuft werden dürfe, als es tatsächlich ist.