Helmstedt. . Die erste Wahl zum „Helmstedter des Jahres“ war eine sehr emotionale Angelegenheit – für die Kandidaten, für das Publikum und die Laudatoren.

Vor lauter Rührung, Freude und Dankbarkeit bekam Sieger Stefan Ickert aus Querenhorst am Donnerstagabend bei der Gala unserer Zeitung in der Helmstedter St. Marienberg-Kirche kaum ein Wort heraus. Die neun übrigen Kandidaten hätten den Preis in gleichem Maße verdient, sagte der 28-Jährige bescheiden und fasste damit die Atmosphäre und die Botschaft des Abends perfekt zusammen.

Denn alle Kandidaten für unseren neuen Ehrenamtspreis, das wurde im Verlauf der gut zweistündigen Gala überdeutlich, leisten Vorbildliches. Konsequenterweise kamen sie alle ausführlich zu Wort.

„Stefan Ickert ist ein leiser Arbeiter für die Allgemeinheit, sein Engagement bewirkt aber Lautstärke“, spielte Chefredakteur Armin Maus in seiner Laudatio auf Ickerts große Leidenschaft an, das Organisieren von Musikfestivals auf dem Lande. Ickert hob beim abschließenden Beisammensein mit den Gästen die „unheimlich tolle und intensive Dorfgemeinschaft“ in Querenhorst hervor. „Wahrscheinlich waren die alle so verrückt und haben mich gewählt“, spekulierte Ickert mit einem Lächeln. An der Abstimmung hatten sich fast 1000 Leser der Helmstedter Nachrichten beteiligt.

Das Selbstverständnis der zehn Kandidaten brachte Amtsgerichtsdirektor Stefan Miersch vor seiner Laudatio für die Drittplazierte Elke Stern aus Schöningen auf den Punkt: „Wenn Arbeit verteilt wird, heben sie die Hand. Steht eine Würdigung der ehrenamtlichen Tätigkeit an, verweisen sie auf ihre Mitstreiter.“ Miersch, der Gänsehautgefühle einräumte, hob hervor, dass die aktuell ausgewählten Kandidaten für die vielen Ehrenamtlichen im Kreis Helmstedt stehen würden.

Ein Vorbild durch und durch, ein unermüdlicher Macher ist auch der Zweitplatzierte, Hubert Wunsch aus Ahmstorf. Seit mehr als 40 Jahren ist er ehrenamtlich unterwegs – insbesondere im Fußballsport und im Schützenwesen. Mechtild von Veltheim, Domina des Klosters St. Marienberg, beschrieb Wunsch in ihrer Laudatio als „unvergleichlich“. Wäre er eine Frau, sie würde ihn sofort in den Konvent des Klosters aufnehmen, sorgte die Domina für ein herzliches Lachen.

Festakt Helmstedter des Jahres

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Wunsch nahm die Würdigung in stiller Freude entgegen. Großes Aufhebens um seine Person sei nicht nötig, meinte der Ahmstorfer in seiner bekannt gelassenen Art.

Die Kandidaten nutzten die Bühne dieses Abends , um für ihre Herzensangelegenheiten zu werben und den Blick nach vorne zu richten. „Wir planen, die Umkleidekabinen zu modernisieren“, erzählte zum Beispiel Helgard Schäfer-Jahns, Vorsitzende des Fördervereins Lutterwelle aus Konigslutter. Achim Klaffehn, Ehrenvorsitzender der Kreisverkehrswacht, will sich weiter für eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke über das Helmstedter Bahnhofsgelände zur besseren Anbindung der Galgenbreite an die Innenstadt einsetzen. Verena Teuber von den Katzenfreunden Königslutter wird für eine Katzen-Kastrationspflicht in allen Kommunen des Kreises kämpfen. Jens Schulze aus Barmke bleibt dem Fußballsport und der Jugendarbeit verbunden. Karin Bottke bereichert mit ihrer Schreibwerkstatt auch künftig das kulturelle Leben Helmstedts. Die Frellstedterin Kathrin Ebers möchte mit dem Kulturverein „Frelle“ die Dorfgemeinschaft weiter stärken und Hans-Rudolf Thieme aus Grasleben setzt seinen jahrelangen Kampf für eine Verbesserung der Ausbildungsfähigkeit junger Menschen fort.

Lob für die Aktion unserer Zeitung kam von Kreisbrandmeister Olaf Kapke aus Lehre: „Die unverzichtbare Förderung des Ehrenamtes steht im Mittelpunkt und nicht etwa individuelle Interessen.“