Lehre. Ratsmitglied Uwe Leinert (EWV) schlägt Alarm: Viele Ärzte in der Gemeinde Lehre nähmen gar keine neuen Patienten mehr auf, sagte er in der Ratssitzung.

Lange Wartezeiten auf einen Termin, lange Wartezeiten in der Praxis: Ein Besuch beim Hausarzt erfordert in vielen Fällen eine große Reserve an Geduld. So sieht es etwa Uwe Leinert (EWV); das Ratsmitglied wandte sich deshalb in der letzten Gemeinderatssitzung an die Verwaltung. Viele Ärzte nähmen gar keine neuen Patienten mehr auf, trug er vor: Eine schwierige Situation, vor allem für Menschen, die nicht mobil sind und zum Arztbesuch nicht mal eben in eine der umliegenden Städte fahren können. Die Gemeinde hat in dieser Sache eine Anfrage an die Ärztekammer Niedersachsen gestellt, so Pressesprecherin Julia Carluccio.

Bei der KVN (Krankenkassenärztliche Vereinigung Niedersachsen) nachgefragt, ergibt sich: Rein rechnerisch ist die Gemeinde Lehre sehr gut versorgt. Ganz genau könne man allerdings keine Aussage treffen, betont Sprecher Detlef Haffke. Denn die Versorgung mit Hausärzten wird in sogenannten Mittelbereichen gemessen; die Gemeinde Lehre wird zusammengefasst mit weiteren Gemeinden im Landkreis Wolfenbüttel und der Stadt Braunschweig. Dieser Mittelbereich sei mit 108,9 Prozent sehr gut versorgt, so Haffke. Es dürften sich noch zwei weitere Hausärzte ansiedeln. Diese Zahl berechne sich aufgrund der für diesen Mittelbereich gesetzten Vorgabe von 1660 Einwohnern pro Arzt, so Haffke. Bei 284031 Einwohnern im Mittelbereich und 186 Hausärzten ergebe sich die rechnerische Überversorgung. Ganz schön kompliziert.