Weyhausen. Samtgemeinde-Mitarbeiter fahren jetzt E-Up. Bei der nachhaltigen Energieerzeugung im Landkreis Gifhorn liegt die Samtgemeinde auf Platz vier.

Schon lange hatte die Samtgemeinde Boldecker Land es ins Auge gefasst, sich ein E-Fahrzeug anzuschaffen – zumal es vor dem Rathaus in Weyhausen seit dem 20. November 2019 eine Stromtankstelle der LSW gibt, wie die Samtgemeinde mitteilt.

Beitrag zur Reduktion von CO2-Emissionen

„Um den Anforderungen des Klimapaketes und der Nachhaltigkeitsstrategien von Bund und Ländern gerecht zu werden, ist auch die öffentliche Hand gefragt, einen Beitrag zur Reduktion von CO2-Emissionen zu erbringen“, findet Samtgemeindebürgermeisterin Anja Meier. Und jetzt ist er da, der E-Flitzer für den Dienstgebrauch: ein VW Up mit Elektroantrieb ist das neueste Fahrzeug im Fuhrpark der Samtgemeindeverwaltung. Zur ebenso kostengünstigen wie umweltfreundlichen Nutzung sei der
E-Flitzer vor allem für die Bauamtsleitung, die Techniker des Bauamtes und die Koordination der Kindertagesstätten vorgesehen. „Also für Strecken innerhalb der Samtgemeinde, die sich mit Elektroantrieb perfekt bewältigen lassen“, sagt Anja Meier, die das neue Auto am 24. November in Empfang nahm und in den Dienst der Samtgemeinde Boldecker Land stellte.

Bisher wurden für Fahrten zu den Liegenschaften private Autos genutzt

Aber auch andere Beschäftigte des Rathauses sollen den E-Up für Dienstfahrten nutzen können. Bisher seien für Fahrten zu den Liegenschaften der Samtgemeinde private Fahrzeuge genutzt worden. Im Jahr 2019 hätten sich dabei die Wegstreckenentschädigungen für die drei zuvor genannten künftigen Hauptnutzer des Up beispielsweise auf mehr als 1500 Euro belaufen. „Wir haben errechnet, dass wir bei Kosten von aktuell 0,35 Euro pro Kilowattstunde Strom und fünf Euro Monatsgebühr für einen Autostromvertrag mit unserem neuen Dienstfahrzeug allein rund zwei Drittel dieser Kosten einsparen können“, sagt Anja Meier. „Wir versuchen in der Samtgemeinde grundsätzlich, mit allen Ressourcen ebenso sparend wie kostensparend umzugehen.“ Außerdem würde sich die Tatsache, dass für ein E-Fahrzeug nach aktueller Rechtslage für die kommenden zehn Jahre keine KFZ-Steuern anfielen und die derzeitige Mehrwertsteuersenkung äußerst positiv auf die Leasingrate auswirken. Diesen Argumenten habe sich am Ende auch der Samtgemeinderat nur anschließen können und gab grünes Licht für den E-Up.

Gewinnen von erneuerbaren Energien: Samtgemeinde auf Platz vier im Landkreis

Die Samtgemeinde Boldecker Land gehört im Netzgebiet der LSW zu den größeren „Energieerzeugern“ des Landkreises Gifhorn. „Im Jahr 2019 haben wir immerhin 88,98 Prozent des in unserer Samtgemeinde benötigten Stroms durch das Gewinnen von erneuerbaren Energien auch selbst erzeugen können. Den allergrößten Anteil daran hat die Windenergie, dank des Windparks Barwedel“, erklärt Anja Meier. „Damit liegt unsere Samtgemeinde auf Platz vier im Landkreis.“

Nachhaltige Energieerzeugung im Landkreis Gifhorn

Während die Samtgemeinde Boldecker Land noch nicht ganz Selbstversorger ist, produzieren die drei Samtgemeinden, die in der nachhaltigen Energieerzeugung im Landkreis Gifhorn vor der Samtgemeinde liegen, schon mehr Strom, als sie selbst verbrauchen: Auf Platz eins liegt die Samtgemeinde Hankensbüttel, in der 327,22 Prozent des eigenen Energieverbrauches nach EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) erzeugt werden. Davon 248,68 Prozent durch Windkraft. Platz zwei nimmt die Samtgemeinde Wesendorf mit 120,23 Prozent Energieerzeugung ein. Davon 85,23 Prozent aus Biomasse und 19,87 Prozent aus Windkraft. Den dritten Platz belegt die Samtgemeinde Meinersen mit 113,64 Prozent Über-Stromerzeugung. Davon 99,68 Prozent aus Biomasse.