Weyhausen. Mit solchen Aktionen leistet die Samtgemeinde Boldecker Land einen Beitrag zum Umweltschutz. Im Sommer können Kinder eigene Insektenhotels bauen.

Ob die zukünftigen Bewohner sich ordnungsgemäß am „Check In“ des Insektenhotels am Weyhäuser Rathaus anmelden? Das Holzschild ist nur eines von vielen Details, die Markus Becker und Martin Schulz ihrem Bauwerk haben angedeihen lassen. Am vergangenen Dienstag wurde es im Beisein von Samtgemeindebürgermeisterin Anja Meier aufgestellt, die auch die Idee dazu hatte. „Insektenhotels bieten eine Alternative zu den immer knapper werdenden natürlichen Lebensräumen unserer heimischen Insekten“, wird Meier in einem Bericht an die Presse zitiert. „Dabei sind sie so wichtig und nützlich. Sie bestäuben Pflanzen, fressen Schädlinge und tragen entscheidend zum Gleichgewicht der Umwelt bei.“

Becker und Schulz, die Schulhausmeister der Samtgemeinde Boldecker Land, haben den Werkraum der Christian-Albinus-Oberschule und den durch Corona entstandenen Freiraum genutzt. Ihr Insektenrefugium soll Marienkäfern, Wildbienen, Hummeln, Wespen, Ohrwürmern und Ameisen im Frühjahr und Sommer als Nisthilfe dienen, im Herbst und Winter als Unterschlupf.

Und es soll weitergehen. „Wir möchten im Ferienprogramms der Samtgemeinde mit Kindern dieses Jahr ein Insektenhotel bauen“, verrät Becker.

Der gewählte Standort kommt übrigens nicht von ungefähr: Rund um das Rathaus im Eichenweg sind 160 Quadratmeter Blühwiesen als Futterplatz für Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten angelegt. „Die Zusammensetzung besteht aus Arten mit verschiedenen Blühterminen, um eine lange Blühdauer zu erreichen“, erklärt Anja Meier. Auch die Farben spielten eine Rolle: Gelb blühten Sonnenblumen, Senf und Leindotter; lila anschließend Sommerwicken, Phacelia sowie Erbsen, blau die Lupinen und rote Blüten zaubere der Inkarnatklee.

Das regionale Saatgut kommt auch auf Blühstreifen an Feldrändern zum Einsatz. „Wir haben zehn Kilo davon von Landvolk-Geschäftsführer Klaus-Dieter Böse geschenkt bekommen“, freut sich die Samtgemeindebürgermeisterin. „Es sind einheimische Wildpflanzen, die optimal an unsere Region angepasst sind. Wildpflanzen haben deutlich mehr Pollen und Nektar als Zierpflanzen.“

Wer selber eine Blühwiese anlegen möchte, kann sich aus dem Korb vor dem Rathaus übrig gebliebene Samen-Tüten abholen.