Barwedel. Die Ütschenkuhle ist erstmals ganzjährig ohne Wasser. Die Bäume sterben ab.

Bei einem Ortstermin in Barwedel begutachten Siegfried Schink als Bürgermeister der Gemeinde Barwedel, Hans-Andreas Heinecke als Naturschutzobmann des Hegeringes Boldecker Land sowie Jan-Hinnerk Schwarz als Dipl. Biologe des Nabu Boldecker Land die vollständig ausgetrocknete Ütschenkuhle. „Wo vor einem Jahr noch eine Wasserfläche mit einer üppigen Wasserpflanzenvegetation zu bewundern war, ist jetzt nur noch ein völlig ausgetrocknetes Gewässer mit im Umfeld absterbenden Erlen zu sehen“, weisen alle drei Akteure darauf hin, dass in der Gemeinde Barwedel schon seit einigen Jahren immer frühzeitiger sowie über einen längeren Zeitraum viele Gewässer (Gräben, Bäche und Tümpel) austrocknen und in diesem Jahr nun erstmals Gewässer wie die Ütschenkuhle ganzjährig ausgetrocknet sind.

Während Hans-Andreas Heinecke als Naturschutzobmann auf die Bedeutung der Ütschenkuhle mit seinen umliegenden Feuchtwiesen als Lebensraum von Stock- und Krickenten als auch Braunkelchen und Bekassine hinweist, hebt Dipl.-Biologe Jan-Hinnerk Schwarz die dem Gewässer namensgebenden Amphibien wie Bergmolch, Kammmolch, Knoblauchkröte oder gar Laubfrosch hervor. Bürgermeister Siegfried Schink weist darauf hin, dass die Gemeinde Barwedel aufgrund ihrer herausragenden Bedeutung der Ütschenkuhle als Lebensraum einer Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten bereits schon seit einigen Jahren in Abstimmung mit dem Naturschutzobmann als auch dem Dipl.-Biologen Pflegemaßnahmen durchgeführt hat. Die stark gesunkenen Grundwasserstände werden nun aber auch in der benachbarten „Losche“, einem ehemaligen Feuchtgebiet im Tal der Kleinen Aller zu einem Problem, da die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr im Rahmen von Kompensationsmaßnahmen für den Bau der A39 dort auf einem 6,6 Hektar großen Acker die Anlage von Feuchtwiesen und mehreren Amphibienlaichgewässern plant. Um dieses Ziel umsetzen zu können, müssen sich nun alle Betroffenen zusammensetzen, um zu sehen, wie sich mittels einer Wasserzurückhaltung nunmehr wieder die Grundwasserstände auffüllen lassen.