Gifhorn. Die AfD will Maximilian Krah und 400 Besucher in die Stadthalle holen. Dieses kleine, blaue Plüschtier könnte das verhindern.

Die Europawahl steht vor der Tür, da möchte auch der AfD-Kreisverband ordentlich Werbung für seinen Spitzenkandidaten Maximilian Krah machen. Aus diesem Grund plane sie die Wahlkampf-Auftaktveranstaltung in der Gifhorner Stadthalle - und Krah habe als Hauptredner bereits zugesagt, heißt es in einer Pressemitteilung von Robert Preuß von Freitagmittag. Doch ob der Plan aufgeht, ist noch offen. Eine Terminbestätigung habe die Partei von der Stadthalle noch nicht bekommen.

Der Spitzenkandidat der Alternative für Deutschland für die Europawahl,  AFD Maximilian Krah, während einer Diskusion am 15. Februar 2024.
Der Spitzenkandidat der Alternative für Deutschland für die Europawahl, AFD Maximilian Krah, während einer Diskusion am 15. Februar 2024. © IMAGO/Alex Halada | IMAGO/ALEX HALADA

Die Anfrage ging relativ kurzfristig am 28. Februar an die Verwaltung der Stadthalle per E-Mail heraus, wie dem Anhang der Pressemitteilung zu entnehmen ist. Demnach ist die Veranstaltung am 6. April von 14 bis 19 Uhr vorgesehen. Die AfD rechnet für die „Großveranstaltung“ laut Anmeldung mit bis zu 400 Besuchern.

Die AfD droht mit rechtlichen Schritten bei einer Absage

Offenbar rechnet der Kreisverband der AfD aber auch bereits mit einer Absage. Denn in der Mitteilung heißt es auch: „In der Vergangenheiten hatten wir bereits versucht, die Stadthalle als Veranstaltungsort zu gewinnen. Das wurde uns bisher jedoch stets verwehrt, ...“ Unter anderem wollte die Gifhorner AfD schon 2021 den Landesparteitag in das rote Gebäude an der Celler Straße holen. Andere Parteien hätten in der Vergangenheit Veranstaltungen in der Stadthalle abhalten können. Deshalb behalte sich die AfD nun auch den Klageweg vor. Ihrer Meinung nach seien bisherige Absagen „aus politischen Gründen“ erfolgt.

Ob aus der neuen Terminanfrage Realität wird, ist auch mehr als fraglich: „Ein Blick in den Veranstaktungskalender hätte gezeigt, dass es nicht möglich ist, an diesem Tag eine Veranstaltung durchzuführen“, sagt Matthias Nerlich, der Bürgermeister der Stadt Gifhorn, auf Nachfrage unserer Zeitung. Denn genau für den Wunschtermin der AfD ist für den benachbarten Theatersaal der Stadthalle schon lange die Kinderveranstaltung „Woozle Goozle, das Woozical - Der beliebte Kinder-TV-Held live“ angekündigt. Es dürfte einen Konflikt mit einer zeitgleichen politischen Veranstaltung im Großen Saal geben.

Gifhorns Stadthallen-Geschäftsführer sieht Terminkonflikte mit „Woozle Goozle“

Das bestätigt auch Stadthallen-Geschäftsführer Benjamin Riebsamen gegenüber unserer Zeitung: „Wir prüfen gerade, ob eine AfD-Veranstaltung am 6. April überhaupt leistbar ist.“ Aber in der Regel sei das bei parallelen Veranstaltungen in beiden Sälen, die sich das Foyer schließlich teilen müssen, nicht der Fall. „Die Kinderveranstaltung ist schon lange geplant und bindet bereits Personal.“

Die Kinderveranstaltung „Woozle Goozle, das Woozical - Der beliebte Kinder-TV-Held live“ steht im Terminkonflikt mit der AfD. 
Die Kinderveranstaltung „Woozle Goozle, das Woozical - Der beliebte Kinder-TV-Held live“ steht im Terminkonflikt mit der AfD.  © FMN | Privat

Riebsamen sagt, dass keine Veranstaltung aus politischen Gründen abgesagt würde, das dürfe er auch gar nicht - egal von welcher Partei die Anfrage kommt. Das sei auch in der Vergangenheit nicht der Fall gewesen. Diesen Vorwurf der AfD weist er klar zurück. Aber auch Anfragen von anderen Parteien müsste er wohl für Termine mit Parallelveranstaltungen wie in diesem Fall absagen. Ganz einfach weil die Stadthalle die Kapazitäten dafür nicht hergebe.

Die Gifhorner Polizei will sich entsprechend aufstellen

Auch die Gifhorner Polizei weiß nun von dem geplanten Termin - durch die Berichterstattung unserer Zeitung, sagt Pressesprecherin Marie-Charlott Seffer. „Unser Staatsschutz-Dezernat hatte bisher noch keine Kenntnis davon.“ Man habe sich gewundert, denn sonst würden solche Veranstaltungen angemeldet. „Das Dezernat wird mit der Partei Kontakt aufnehmen und weitere Informationen einholen.“ Denn in der Inspektion Gifhorn gehe man davon aus, dass so eine Veranstaltung wahrscheinlich auch Gegenproteste hervorruft. „Die Polizei wird sich entsprechend aufstellen.“

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