Schwülper. So will die Gemeinde Schwülper die Betreuungssituation verbessern und als Arbeitgeber attraktiver werden. Doch wer trägt die Kosten?

Mit der geplanten Einstellung einer dritten Fachkraft für alle Kitagruppen, will die Gemeinde das vorhandene Personal entlasten und beim sich verschärfenden Wettstreit um die neue Mitarbeiter als Arbeitgeber punkten, der gute Rahmenbedingungen bietet. Die Kosten für die Drittkräfte trägt die Gemeinde vorerst allein. Sie belaufen sich auf jährlich beinahe 300.000 Euro. Mit seinem Votum ebnete der Gemeinderat dafür den Weg.

Nach Schilderung der aktuellen Situation musste Bürgermeisterin Brigitte Brinkmann bei der Politik keine Überzeugungsarbeit mehr leisten. Demnach rollte beim Personal in den zurückliegenden Wochen eine Krankheitswelle durch die Kitas. Es wurden Gruppen reduziert, Notgruppen eingerichtet und eine Kita kurzzeitig geschlossen. Wegen fehlender Fachkräfte wird zudem an mehreren Standorten nur noch die Kernbetreuungszeit von 8 bis 14 Uhr angeboten, die den Bedarf der Eltern nicht abdeckt. Um Engpässe aufzufangen, findet regelmäßig Platzsharing statt. „Diese Entscheidung belastet den Haushalt stark“, sagte Brinkmann. „Aber sie wird unsere Attraktivität als Arbeitgeber steigern.“ Erst ab 2027 sollen Kosten für die Drittkraft vom Land teilweise erstattet werden.

Nach einigem Hin und Her im Vorfeld beschloss der Rat vorbehaltlich der Erteilung der Baugenehmigung die Einrichtung eines Waschplatzes für Geräte und Fahrzeuge aus dem Fuhrpark des Bauhofes. Für dieses Vorhaben werden 50.000 Euro bereitgestellt. Um diese Kosten zu sparen, hatte die Politik im Finanzausschuss mit dem Feuerwehrgelände als Waschplatz geliebäugelt. Das hat sich als nicht machbar erwiesen.

Der Mietvertrag für die Alte Schule wird verlängert

Beschlossen wurde zudem die Verlängerung des im März 2024 auslaufenden Mietvertrages für die Alte Schule, die die Samtgemeinde weiterhin zur Unterbringung von Schutzsuchenden nutzen möchte. „Damit müssen wir die geplante Sanierung nochmals verschieben“, sagte Brinkmann. „Wenn wir nicht so verfahren wollen, müssten wir anderenorts Räumlichkeiten zur Verfügung stellen.“

Mit dem Endausbau der Anliegerzufahrten im Baugebiet an der Hafenstraße in Walle sollen die Grünflächen neu angelegt werden. Dafür soll ein naturfreundliches Konzept erarbeitet werden. Die Aussprache zum durchgewinkten CDU-Antrag offenbarte, dass das Kernproblem das Verhalten der Anwohner ist, die die Grünstreifen als Park- und Lagerfläche nutzen. „Parken soll verhindert werden“, sagte Brinkmann. „Eine weitere Mauer kann allerdings keine Lösung sein.“

Der Rat folgte überdies dem SPD-Antrag, wonach die Standorte der Defibrillatoren überprüft sowie auf der Homepage und in der Dorf-App aufgelistet werden sollen. Darüber hinaus wurde den ehrenamtlichen Klimapaten ein Zuschuss von 1500 Euro für das Drucken von Flyern und die Finanzierung von Referenten bewilligt.

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