Gifhorn. Die Freiwilligen Feuerwehren in Wittingen waren in der Nacht zu Sonntag im Großeinsatz. Als Brandursache gilt ein schmorender Stromkasten.

Eine mehr als 1200 Quadratmeter große Kartoffelhalle im Landkreis Gifhorn ist in der Nacht zu Sonntag durch ein Feuer schwer beschädigt worden. Laut Polizei Gifhorn verbrannten in einer Wellblechhalle eines landwirtschaftlichen Hofs im Wittinger Ortsteil Rumstorf 2500 Tonnen Kartoffeln in Holzkisten. Wie hoch der Sachschaden an Gebäude und durch den Ernteverlust ist, konnte der Sprecher noch nicht beziffern, doch ein siebenstelliger Schaden erscheint realistisch.

Der Brandort ist für weitere Ermittlungen beschlagnahmt. Als Brandursache gilt ein technischer Defekt an einem Stromkasten.

Der Alarm erreichte die Feuerwehr Wittingen am späten Samstagabend gegen 23.50 Uhr. Laut Stadtbrandmeister Heinrich Kruse rückten 75 Freiwillige aus Lüben, Erpensen, Knesebeck und Wittingen aus. Wittingens Ortsbrandmeister Torsten Bötticher übernahm die Einsatzleitung. Seine Feuerwehr war schon auf den Einsatzfahrzeugen, weil die Brandschützer kurz zuvor einen Mülltonnenbrand in der Gustav-Dobberkau-Straße löschen mussten.

Eternitdach und Dämmstoff brannten: Atemgifte gefährdeten Einsatzkräfte

Das Feuer in Rumstorf hatte allerdings ein ganz anderes Ausmaß. Die Flammen hatten sich über die kunststoffummantelten Stromleitungen vom Schaltkasten in die Wände und ins Dach der Scheune gefressen. Dort brannten Eternit- und Styropor-Dämmplatten. Gegen den aggressiven Rauch mit gefährlichen Atemgiften wappneten sich die Löschkräfte mit Atemschutz, so Kruse. „Das Dach ist aufgegangen, die Holzkisten brannten heftig“, berichtete der Stadtbrandmeister. Zwei Stapler standen so günstig, dass die Flammen sie nicht erreichten.

Nach zweieinhalb Stunden war das offene Feuer mit genügend Wasser aus Tanklöschfahrzeugen und zwei Unterflurhydranten gelöscht. Allerdings hielten Nachlöscharbeiten und Brandwache die Freiwilligen weiter auf Trab.