Neudorf-Platendorf. Ein Nachbar zieht den Verletzten unter dem Minibagger hervor. Der Rettungshubschrauber fliegt den Mann in eine Spezialklinik.

Ein 61 Jahre alter Mann aus Neudorf-Platendorf (Kreis Gifhorn) ist am Samstagabend bei einem Baggerunfall schwer verletzt worden. Die Polizei bestätigte den Arbeitsunfall auf Anfrage. Laut Feuerwehr kippte der Minibagger des Mannes gegen 18 Uhr bei Schachtarbeiten auf dem eigenem Grundstück um, als er im weichen Boden wegsackte.

Der Rettungshubschrauber Christoph 19 flog den schwerverletzten Baggerfahrer am Samstagabend von Neudorf-Platendorf (Kreis Gifhorn) in eine Spezialklinik.
Der Rettungshubschrauber Christoph 19 flog den schwerverletzten Baggerfahrer am Samstagabend von Neudorf-Platendorf (Kreis Gifhorn) in eine Spezialklinik. © FMN | Christian Franz

Laut Vize-Ortsbrandmeister Sammy Hedriche als Einsatzleiter versuchte der Mann noch aus der Kabine zu springen, stieß aber mit dem Kopf gegen das Dach und kam nicht weg. Der Mann stürzte neben den wankenden Bagger, der seinen Unterschenkel samt Fuß einklemmte.

Ein Spine Board stabilisiert den Verletzten

Ein Nachbar bemerkte das Drama in einer Seitenstraße des langgestreckten Moordorfs und leistete Erste Hilfe. Laut Vize-Ortsbrandmeister Hedriche gelang es dem Helfer, den Verletzten unter dem Bagger wegzuziehen. Dann übernahmen die 20 Platendorfer Brandschützer. Die mitalarmierten Feuerwehren Grußendorf und Dannenbüttel konnten wieder abrücken.

Der Rettungshubschrauber Christoph 19 flog den schwerverletzten Baggerfahrer am Samstagabend von Neudorf-Platendorf (Kreis Gifhorn) in eine Spezialklinik.
Der Rettungshubschrauber Christoph 19 flog den schwerverletzten Baggerfahrer am Samstagabend von Neudorf-Platendorf (Kreis Gifhorn) in eine Spezialklinik. © FMN | Christian Franz

Die Feuerwehr nutzte ein spezielles Spine Board, um den Baggerfahrer stabil zum Rettungswagen zu transportieren, wo Notarzt und Sanitäter ihn versorgten. Parallel ließ sich draußen mit vereinten Kräften der rund eine Tonne schwere Minibagger wieder aufrichten.

Mit dem Rettungswagen im Schrittempo über Schlaglöcher zum Rettungshubschrauber

Der Notarzt traf nach einer Erstuntersuchung die Entscheidung, den Verletzten sicherheitshalber mit dem Rettungshubschrauber Christoph 19 in eine Klinik zu fliegen. Der Rettungswagen fuhr den Mann im Schritttempo über den holprigen Seitenweg voller Schlaglöcher zur Dorfstraße, wo der Helikopter gelandet war. Dann trugen Feuerwehrleute den Verletzten auf der Spezialtrage vom Rettungswagen zum Hubschrauber, der alsbald startete. Der Mann ist aber außer Lebensgefahr und ansprechbar.

Die Feuerwehr, der sich auch Gemeindebrandmeister Holger Bellwart anschloss, sicherte die Unfallstelle und sperrte die Dorfstraße. Es kam zu kürzeren Staus in beide Richtungen, denn Umleitungen in dem langgestreckten Straßendorf nicht möglich. Zudem nutzen zurzeit Ortskundige die Route via Platendorf, um auf dem Weg in den Gifhorner Nordkreis die Kreiselbaustelle an der Bundesstraße 4 zu umfahren.