Hankensbüttel. Die Gewerkschaft NGG fordert stark verbessertes Angebot in der Süßwarenindustrie. Das betrifft vor allem die Löhne.

„In der Süßwarenindustrie gibt es keine Krise, sondern Umsatzrekorde. Davon wollen auch die Beschäftigten bei Lorenz Bahlsen in Hankensbüttel ihren fairen Teil abhaben. Wegen der Rekordpreise in den Supermärkten, explodierenden Mieten und Spritpreisen sind die finanziellen Sorgen riesengroß. Für die Streikbereitschaft gilt das gleiche“, sagt Arno Fischer von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in der zuständigen Region Süd-Ost-Niedersachsen-Harz.

Die Gewerkschaft NGG verhandelt derzeit mit dem Bundesverband der Süßwarenindustrie (BDSI) über höhere Löhne für die rund 60.000 Beschäftigen der Branche. Das teilt die Gewerkschaft in einer Pressemitteilung mit.

Drei Viertel der Beschäftigten beteiligen sich am Warnstreik

Mit einer deutschlandweiten Warnstreikwelle erhöht die Gewerkschaft NGG nach zwei ergebnislosen Verhandlungsrunden den Druck. Zu den rund 50 im Juni 2023 bestreikten Betrieben gehört auch The Lorenz Bahlsen Snack World GmbH & Co. KG in Hankensbüttel. Der Betrieb umfasst sowohl die Produktion als auch eine Logistik-Niederlassung mit insgesamt rund 430 Beschäftigten. Etwa drei Viertel der Beschäftigten beteiligt sich derzeit am Warnstreik, die Spätschicht beginnt um 14 Uhr, eine ebenfalls hohe Beteiligung ist zu erwarten, heißt es von der NGG.

NGG fordert Lohnerhöhungen

Arno Fischer zum Warnstreikauftakt: „Das Angebot der Arbeitgeber, die Löhne lediglich um 3.8 Prozent in 2023 und 2.9 Prozent in 2024 zu erhöhen, wird der prekären Situation vieler Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in keiner Weise gerecht. Die Unternehmen haben ihren Umsatz zuletzt um 11 Prozent gesteigert und wollen die Beschäftigten dennoch mit Peanuts abspeisen. Die Wut in den Betrieben ist riesig, auch in Hankensbüttel und das ist kein Wunder.“