Gifhorn. Das kommunale Wasserwerk Gifhorn erhöht den Kubikmeterpreis ab Juli von 1,47 auf 1,77 Euro. Warum selbst die Anschlüsse mehr kosten.

Wurden zum Jahresanfang bereits die Abwassergebühren des stadteigenen Entsorgers ASG von 2,73 auf 3,06 Euro pro Kubikmeter erhöht, steigen zum 1. Juli auch die Trinkwasserpreise des kommunalen Wasserwerks Gifhorn.

Per Inserat kündigte das Wasserwerk am Pfingstwochenende ein Plus von mehr als 20 Prozent an: Statt 1,47 Euro werden 1,77 Euro pro Kubikmeter Frischwasser fällig. Dazu kommen höhere Anschlussgebühren von mindestens 64,20 Euro pro Jahr. Dem Wasserverband Gifhorn als Versorger der Kommunen im Kreisgebiet reichen 1,50 Euro pro Kubikmeter Trinkwasser. Wird Duschen in Gifhorn jetzt Luxus? Die Stadt argumentiert: „Für einen durchschnittlichen Einfamilienhaushalt mit einer Jahresmenge von 150 Kubikmetern erhöhen sich die Kosten für Trinkwasser um circa 20 Prozent von rund 270 Euro auf etwa 330 Euro.“

Preis seit Juli 2013 stabil

Seit Juli 2013 und einer geringen Preisanpassung im vergangenen Jahr seien die Trinkwasserpreise stabil geblieben. „Nach der Phase der Preisstabilität sind Anpassungen aufgrund der stark steigenden Kosten für Material und Dienstleistungen sowie für erforderliche Investitionen zur Netzerhaltung und Anlagenmodernisierung notwendig. Diese dienen dazu, weiterhin eine nachhaltige und qualitativ hochwertige Wasserversorgung für Gifhorns Bürger zu garantieren“, teilt Stadt-Sprecherin Rebecca Koch mit. Den Beschluss habe der Aufsichtsrat gefasst – er setzt sich aus Ratsvertretern zusammen.

Immerhin: Großen Gewinn zog die Stadt zuletzt nicht aus dem Wasserwerk, an dem sie zu 49 Prozent direkt und über die Parkraum- und Schwimmbadgesellschaft indirekt beteiligt ist. Schüttete das Wasserwerk noch 2020 rund 200.000 Euro an die Stadtkasse aus, wurden die Überschüsse seitdem in die Rücklagen gesteckt.

Der günstigere Preis des Wasserverbands hilft nichts

Man bemühe sich zudem um „effiziente Arbeitsweise“, so Koch.

Dass der Wasserverband mit seinem günstigeren Preis rund ein Viertel der Menge zuliefert, insbesondere in den Ortsteilen, macht es für die Kunden nicht billiger. Das Wassernetz folge historisch bedingt nicht den Kommunalgrenzen, so Koch: „Aufgrund der technischen Verflechtung und physikalischen Verhältnisse bezieht und liefert das Wasserwerk Trinkwasser deshalb zu Teilen gemeinsam mit dem Wasserverband Gifhorn zu den Ortsteilen. Das Wasserwerk kauft somit nicht nur Wasser ein, sondern verkauft Wasser auch wieder an den Wasserverband.“ Am Ende ergebe sich eine Mischkalkulation.

Mehr wichtige Nachrichten aus dem Landkreis Gifhorn lesen:

Täglich wissen, was in Gifhorn passiert: Hier kostenlos für den täglichen Gifhorn-Newsletter anmelden!