Vordorf. Am Sonntag hieß es im Landkreis Gifhorn: Ab ins Tulpenfeld und den Anblick von 16 Millionen blühenden Tulpen genießen.

Auf dem Feld gegenüber wird Spargel gestochen, doch dort, wo Paul Schofer, einer der drei Eickenhof-Geschäftsführer, gerade durch die Reihen geht, zeigt sich das Ergebnis von 16 Millionen Tulpenzwiebeln. Die Tulpenblüte hat begonnen. Auf dem 16 Hektar großen Feld zwischen Meine und Rethen blühen kräftig rote First Star-Tulpen neben weißen Update und rot-gelben Hiker. Ein prächtiger Anblick – den der Eickenhof gern mit Besucherinnen und Besuchern teilen möchte. Deshalb haben Schofer und sein Team für Sonntag, 30. April, einen Tag des offenen Tulpenfeldes organisiert.

Viel los war beim Tag des offenen Tulpenfeldes im Papenteich.
Viel los war beim Tag des offenen Tulpenfeldes im Papenteich. © dpa | Georg Wendt

Das Tulpenfeld bei Meine ist eine einmalige Fotokulisse

„Ab ins Tulpenfeld, Highlight in der Region, einmalige Fotokulisse“ heißt es auf den Plakaten, auf Instagram und auf der Facebookseite des Eickenhofs. „Ja, das passt sehr schön zum ersten Maiwochenende“, freut sich Schofer. „Auch wenn wir wegen des Wetters lange gezittert haben.“ Doch auf die Tulpen ist Verlass, einige Sorten blühen prächtig, andere könnten es mit etwas Sonnenunterstützung noch rechtzeitig bis Sonntag schaffen, sich von der schönsten Seite zu zeigen.

Michael Lendle fotografiert auf einem Tulpenfeld zwischen Meine und Rethen mit dem Handy seine Frau Kirstin, die einen Kopfstand macht.
Michael Lendle fotografiert auf einem Tulpenfeld zwischen Meine und Rethen mit dem Handy seine Frau Kirstin, die einen Kopfstand macht. © dpa | Georg Wendt

Der wunderbare Anblick ist nur von kurzer Dauer. „Dann kommt die Köpfmaschine“, sagt Schofer mit einem Schmunzeln. Die Tulpen werden geköpft, mit einer Spezialmaschine abgeschnitten, damit sich die Tulpe ganz auf das Wachstum der Zwiebel konzentrieren kann, um eine neue oder auch Tochterzwiebel anzulegen. Die Mutterzwiebel stirbt dann ab. Vier Jahre dauert ein Zyklus der Tulpenzwiebel. Im ersten Jahr bilden sie nur grüne Triebe. Im zweiten Jahr sind die Blüten relativ klein, erst im dritten und dann im vierten Jahr sind sie vollends ausgebildet.

„Wir ernten hier im Papenteich sehr kräftige Zwiebeln, erläutert Schofer. Die Bodenqualität sei optimal, und in diesem Jahr habe es im Frühjahr auch ausreichend Regen gegeben. Etwa Anfang Juli werden die Zwiebeln geerntet und dann zu einem Partnerbetrieb in die Niederlande gebracht. Dort werden sie sortiert, ein Teil kommt im Herbst zurück und wird auf dem Eickenhof direkt vermarket – oder ab Anfang November auf den rund 40 Hektar Tulpenfeldern bei Vordorf und Abbesbüttel ausgepflanzt. Je Hektar werden eine Million Zwiebeln benötigt. Und damit die auch geerntet werden können, sollte der Regen nicht ausreichen, gibt es auf den Feldern eine Tröpfchenbewässerung, die sparsam und gezielt für ausreichend Wasser sorgt.

Besucher fotografieren sich bei wolkenlosem Himmel auf einem Tulpenfeld zwischen Meine und Rethen.
Besucher fotografieren sich bei wolkenlosem Himmel auf einem Tulpenfeld zwischen Meine und Rethen. © dpa | Georg Wendt

Der andere Teil wird beim Partnerunternehmen in Gewächshäusern gepflanzt und ist dann ab Januar als „unbehandelte Schnittblume“, wie Schofer erläutert, auf dem Eickenhof im Hofladen erhältlich. Der hat am Sonntag auch geöffnet, schließlich ist ja Spargelzeit. Der Tulpenverkauf allerdings neigt sich dem Ende zu. Das Tulpen-Versuchsfeld auf dem Hofgelände gibt es in diesem Jahr nicht mehr. Der Boden muss sich erholen und das Eickenhof-Team brauchte Platz für das neueste Projekt: Erstmals werden in diesem Jahr Wassermelonen angebaut. Mehr Infos dazu gibt es zum Sommeranfang...

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