Isenbüttel. Tell Roth und die Familie Marris holten am Wochenende das Oktoberfest in den April. So liefen die zwei Nächte.

Tell Roth und die Familie Marris aus Hannover holten am Wochenende das Oktoberfest in den April. Die meisten Gäste der Frühlingswiesn im großen Zelt neben dem Isenbütteler Feierwerk gaben sich der kulturellen Aneignung bayerischen Brauchtums hin und holten ihre Dirndl und Lederhosen samt Karohemden aus dem Kleiderschrank.

Dabei fühlten sich einige kecke Damen in der Lederhose offensichtlich wohler als im bajuwarischen Damenkleid. Pflicht war folkloristische Kleidung nicht, auch Zivilisten sah man. Spaß hatten sie alle.

Der Samstag war ausverkauft

Zum Auftakt am Freitagabend waren rund 1000 Besucher auf der Frühlingswiesn, am Samstagabend hieß es sogar „ausverkauft“. Mehr als 1400 Gäste standen auf den Bänken, hoben die Maß und tanzten vor der Bühne.

Die urbayerische Band Münchner Zwietracht feierte bei der Isenbütteler Frühlingswiesn mit dem Publikum an zwei Abenden eine zünftige Party.
Die urbayerische Band Münchner Zwietracht feierte bei der Isenbütteler Frühlingswiesn mit dem Publikum an zwei Abenden eine zünftige Party. © Burkhard Ohse

Dort ließ es die Münchner Zwietracht krachen. Die Band hatte mit diesen beiden Partys ihren Saisonstart. Schon von weiter her auf dem Weg zum Festzelt hörte man die Bässe wummern, nach dem Gang durch das Vorzelt tauchte man in die feiernde Masse ein.

Bei der Musik beließen es die Bayern nicht mit Klängen aus dem südlichen Bundesland, auch hochdeutsche und englische Gassenhauer kamen beim Publikum an. Zu Beginn eines der Sets zeigten die Münchner Musiker derben Humor. Mit voluminösen Masken vom Schafkopf bis zu Lümmelfiguren betraten sie die Bühne, ohne das Singen dabei zu vernachlässigen.

In den Pausen und nach Mitternacht legte zudem ein DJ auf.

Den offiziellen Startschuss hatte am Freitag der stellvertretende Landrat gegeben. Thomas Reuter brauchte nur ein paar kräftige Hiebe, bevor der erste Gerstensaft aus dem Fass in die Krüge floss und es hieß „O’zapft is!“

„I hob sakrischen Durst“ war nicht nur ein Musiktitel, sondern durchaus Programm für die Gäste. Sie bekamen auch Anweisungen von der Bühne. Des Öfteren hielten die Musiker Tafeln in die Höhe, unter anderem mit der Aufforderung zum Hüpfen.

Wiesn im April – passt schon

Die Aufgaben bei der Riesensause teilten sich Firma Roth und Familie Marris. Während Marris für die Getränke zuständig war und das Zelt aufgebaut hatte, sorgte Roth für das Essen und hatte zuvor alles Organisatorische geregelt, erklärte Johanna Meyer-Heers vom Team Roth, die nebst weiteren Helfern alle Hände voll zu tun hatte.

Die urbayerische Band Münchner Zwietracht feierte bei der Isenbütteler Frühlingswiesn mit dem Publikum an zwei Abenden eine zünftige Party.
Die urbayerische Band Münchner Zwietracht feierte bei der Isenbütteler Frühlingswiesn mit dem Publikum an zwei Abenden eine zünftige Party. © Burkhard Ohse

Die Frühlingswiesn gab es bereits zum 6. Mal, sagte Meyer-Heers. Lediglich zweimal hatte man wegen Corona pausieren müssen. Der Termin im April passe hervorragend. Denn dann kollidiere man nicht mit den herbstlichen Veranstaltungen und die zugkräftige bayerische Band sei im Oktober auch eher ausgebucht. Und den ausgelassenen Isenbütteler Gästen war der Termin auch recht.

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