Hankensbüttel. Für seinen jahrzehntelangen Einsatz in der Kommunalpolitik erhält Meinhard Gehse das Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.

Bundespräsident Steinmeier hat auf Vorschlag des Niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil, Meinhard Gehse aus Hankensbüttel, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Diese Auszeichnung wurde ihm durch Landrat Tobias Heilmann im Rahmen einer kleinen Feierstunde überreicht. Das teilt der Landkreis Gifhorn in einer Pressemitteilung mit.

Von 1976 bis 2011 war Gehse (FDP) Ratsmitglied der Samtgemeinde Hankensbüttel. Dort war er im Umwelt-, Planungs- und Bauausschuss sowie im Haushalts- und Wirtschaftsausschuss tätig. Als Vorsitzender des Umwelt-, Planungs- und Bauausschusses hat sich der Verdienstordenträger besonders ausgezeichnet. Des Weiteren war Gehse von 2001 bis 2016 Ratsherr der Gemeinde Hankensbüttel und in verschiedenen Ausschüssen tätig.

Von 1996 bis 2001 war er Mitglied des Kreistages des Landkreises Gifhorn. Im Rahmen seiner kommunalpolitischen Tätigkeit hat er sich schon in den achtziger Jahren für bessere und nachhaltigere Lösungen im Umweltbereich eingesetzt. Als damals der Um- beziehungsweise Neubau der Kläranlage Hankensbüttel anstand, hat er mit seiner Beharrlichkeit und seinem Durchsetzungsvermögen ein System durchgesetzt, welches der Gemeinde Baukosten in Höhe von 14.000.000 DM ersparte, heißt es weiter.

Landwirtschaft nutzt zu 100 Prozent Steinhorster Abwasser

Diese Kläranlagentypen wurden später auch in den Orten Neunburg v. Wald, Krebar und in Olawa/Polen gebaut. In seiner Zeit als Vorsitzender des Bauausschusses fiel ebenfalls der Bau der Kläranlage in Steinhorst Anfang der Neunziger Jahre. Hier hat Gehse gegen den Widerstand des Samtgemeinderates durchgesetzt, dass das ungeklärte Steinhorster Abwasser nicht mittels einer Druckleitung in die etwa 16 Kilometer entfernte unausgelastete Kläranlage nach Lachendorf gepumpt wurde, sondern in Steinhorst verblieb. Das gesamte Kanalsystem für die Ortschaft wurde als Vakuumentwässerung hergestellt. Das gereinigte und warme nährstoffreiche Abwasser blieb so zu 100 Prozent der Landwirtschaft zur Bedarfsberegnung erhalten und konnte dort eingesetzt werden. Die Heidebäche mit der Entwicklung der Flußperlmuschel wurden hierdurch geschont.